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Zukauf

GSI Commerce kommt eBay teuer zu stehen

21.07.2011
Der Online-Marktplatz eBay platzt aus allen Nähten. Die Zahl der Angebote nimmt stetig zu, und damit auch die Gebühreneinnahmen.
eBay-Logo bei der Firmenzentrale in San Jose, Kalifornien
eBay-Logo bei der Firmenzentrale in San Jose, Kalifornien
Foto: ebay

Im zweiten Quartal stieg der Konzernumsatz so um 25 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar (zwei Milliarden Euro). Dabei wuchsen die Bezahldienste von PayPal sogar noch schneller als die eigentliche Handelsplattform.

Beim Gewinn musste eBay allerdings einen Rückgang hinnehmen. Kosten im Zusammenhang mit dem im März angekündigten Kauf des Onlinehandels-Dienstleisters GSI ließen das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um beinahe ein Drittel auf 283 Millionen Dollar einbrechen. Nachbörslich lag die Aktie am Mittwoch zwei Prozent im Minus.

EBay will sich mit dem 2,4 Milliarden Dollar schweren Kauf von GSI Commerce - durch den die Kalfornier auch Großaktionär bei Intershop in Jena werden - ein drittes Standbein aufbauen. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen rund um Online-Shops und Marketing-Kampagnen an. Unter den mehr als 180 Kunden sind viele bekannte Namen wie Adidas , Levi's, Hewlett-Packard oder Toys'r'Us.

EBay will sich mit dem Zukauf als Komplettanbieter für den Online-Handel aufstellen. Dabei spielt auch PayPal eine wichtige Rolle. Über diesen 2002 übernommenen Dienst können Konsumenten ihre Einkäufe bezahlen - nicht nur bei eBay, sondern auch bei anderen teilnehmenden Online-Händlern. Mittlerweile hat die Zahl der aktiven Nutzer nach Angaben von Konzernchef John Donahoe die Marke von 100 Millionen überschritten.

Der Umsatz von PayPal legte um 31 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar zu, die Handelsplätze wuchsen zusammen um 19 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr strebt eBay nun einen Umsatz von bis zu 11,6 Milliarden Dollar an, nachdem sich der Konzern bislang maximal 10,9 Milliarden zugetraut hatte.

EBay muss zulegen, um nicht den Anschluss an seinen großen Rivalen Amazon zu verlieren. Auch der weltgrößte Onlinehändler hatte zuletzt ein beeindruckendes Tempo vorgelegt, musste aber wie eBay kräftig Geld für sein Wachstum in die Hand nehmen. Das schmälerte den Gewinn. Seine Zahlen fürs zweite Quartal legt Amazon am kommenden Dienstag vor. (dpa/tc)