Grundsätzliche Design-Malaise?Erneut Probleme mit IBMs 3390-Festplatten-Peripherie

03.04.1992

MÜNCHEN (CW) - IBMs Speicherperipherie-Laufwerke der Modellreihe 3390 stehen unter keinem guten Stern: Schon deren Vorstellung mußte von Big Blue im Sommer '89 äußerst kurzfristig verschoben werden, weil es zu technischen Problemen gekommen war. Jetzt melden US- und britische Unternehmen, daß an ihren 3390-Systemen der Modellreihe 2 wieder Mängel aufgetreten seien.

Wie der britische Brancheninformationsdienst "Computergram" meldet, haben Firmen wie die in Brighton ansässige American Express Probleme mit den Plattenperipherien. Als Ursache hierfür wird das auf den Platten aufgebrachte Gleitmittel angegeben, das sich angeblich ablösen und die Lesezöpfe verschmutzen soll.

Man geht davon aus, daß Big Blue die fehlerhaften Laufwerke auswechselt. Allerdings gibt es Stimmen, die behaupten, bei den nunmehr auftretenden Problemen handele es sich um eine grundsätzliche Design-Malaise der Plattenspeicher. Mithin könnten Fehler immer wieder auftreten.

Ein Versuch, die Probleme zu umgehen, bestehe darin, weniger Suchzugriffe vorzunehmen sowie den I/O insgesamt einzuschränken. Auch sei gegebenenfalls eine kompaktere Abspeicherung der Datensätze hilfreich. Markt-Insider meinten zudem, eine weitere Option zur Fehlerumgehung bestehe darin, auf die allerdings teuren Nachfolge-Modelle 3390-3 umzusteigen. Angesprochen auf die aufgetretenen Probleme, äußerte die IBM UK nach Informationen von "Computergram" lediglich, man arbeite direkt mit den Kunden an der Lösung etwaiger Probleme.