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Grundig meldet Insolvenz an

14.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Nürnberger Elektronikkonzern Grundig AG hat am heutigen Montag beim Amtsgericht Nürnberg einen vorläufigen Insolvenzantrag gestellt. Presseberichten zufolge hatten die Gläubigerbanken dem defizitären Traditionsunternehmen jede weitere Unterstützung versagt, nachdem es trotz langer Suche nicht gelungen war, einen finanzkräftigen Investor zu finden. So hatte der taiwanesische Elektronikkonzern Sampo Anfang März seine geplante Übernahme widerrufen, in der vergangenen Woche lehnte dann schließlich auch der türkische TV-Gerätehersteller Beko ein Investment ab. Auslöser für den Rückzug waren dem Vernehmen nach in beiden Fällen stark unterschiedliche Preisvorstellungen der Verhandlungspartner.

Grundig war Anfang der 80er Jahre nach einer Reihe von Verlusten in finanzielle Schieflage geraten. Zunächst stieg der Philips-Konzern bei dem fränkischen Unternehmen ein, konnte aber das Ruder auch nicht herumreißen. Nach dem Ausstieg der Niederländer sowie dem Rückzug einer Bankengruppe hatte sich der Rosenheimer Antennenhersteller Anton Kathrein Ende 2000 mit 89 Prozent an Grundig beteiligt. Wenig später begann die Suche nach einem finanzstarken Investor.

Das Unternehmen beschäftigt zur Zeit noch etwa 3800 Mitarbeiter, das ist lediglich ein Zehntel der Belegschaft im Jahre 1979, als noch rund 38.000 Angestellte auf der Payroll standen. (mb)