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Grüner Tee für Festplatten

30.04.2004

Grüner Tee steht in dem Ruf gesundheitsfördernd zu sein, hohe Cholesterin-Werte zu senken und vor rheumatischer Arthritis zu schützen. Auch eine heilende Wirkung bei Krebs wird dem fernöstlichen Getränk nachgesagt. In Verbindung mit der Produktion von Festplatten wurde es bislang noch nicht erwähnt, es sei denn, der ein oder andere Produktionsleiter gönnte sich ab und zu ein Tässchen.

Forscher aus Tucson im US-Bundesstaat Arizona haben nun im Modellversuch herausgefunden, dass sich Extrakte des unfermentierten Tees zum Polieren der Schreib-Leseköpfe bestens eignen. Vor allem mit Hilfe des Gerbstoffs Tannin sollen sich die Komponenten dreimal schneller von metallischen Produktionsrückständen befreien lassen als mit herkömmlichen Mitteln. Dadurch lassen sich den Wissenschaftlern zufolge nicht nur die Fertigungskosten reduzieren. Die Inhaltstoffe des Tees sind auch wesentlich ungiftiger als die bislang verwendeten Chemikalien.

Ob sich Tee jedoch tatsächlich in der industriellen Fertigung einsetzen lässt, muss sich erst erweisen. Die Chancen stehen offenbar nicht schlecht. So unterstützt Don Zipperian, Chief Technology Officer von Pace Technologies, die Forschung. Pace Technologies stellt unter anderem Chemikalien für die Halbleiterfertigung her. Zudem wird die Forschung mit 100.000 Dollar von der National Science Foundation unterstützt. Laut John Lombardi, Mitglied des Forscher-Teams, kommen weitere Fördermittel von einem Hersteller, der nicht genannt werden will. (lex)