Gründer starten oft als Einzelkämpfer

08.02.2006
76 Prozent der Existenzgründer beschäftigen keine bezahlten Arbeitskräfte.

Wer sich heute selbständig macht, schafft zumindest im ersten Jahr in der Regel keine zusätzlichen Arbeitsplätze. So zählte das Statistische Bundesamt im März 2004 zwar 276 000 Existenzgründer, von denen aber 76 Prozent keine bezahlten Arbeitskräfte beschäftigten. Die Existenzgründung ohne Beschäftigte hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, 1996 hatten nur knapp zwei Drittel der Gründer keine Mitstreiter. Einer der Gründe dieser Entwicklung mag auch die staatliche Förderung der Ich AG sein, die in jüngster Vergangenheit die Zahl der Existenzgründer deutlich steigen ließ. Die Förderung, die nur bekommt, wer pro Jahr maximal 25000 Euro umsetzt, unterstützt vor allem Einzelkämpfer.

Noch größer ist die Zahl der Ein-Personen-Firmen unter den Gründern, die nur Teilzeit arbeiten. Hier haben 93 Prozent der 68000 Gründer nur für sich einen Arbeitsplatz geschaffen. Darin zeigt sich auch die klassische Verteilung der Geschlechterrollen: Während sich die meisten Frauen wegen familiärer und persönlicher Verpflichtungen für eine selbständige Teilzeittätigkeit entscheiden, stellen die Männer mit 70 Prozent die Mehrheit unter den Vollzeit-Gründern. (am)