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Gründer der Software AG will Uni Witten-Herdecke übernehmen

08.06.2007
Die Stiftung des Gründers der im TecDax notierten Software AG erwägt die Übernahme der privaten Universität in Witten-Herdecke.

Am Freitag will die Software AG Stiftung über eine verbindliche Offerte entscheiden, um die Stimmenmehrheit von den überwiegend privaten Eignern zu übernehmen und die Uni mit einem finanziellen Polster für mehrere Jahre auszustatten. Dabei geht es um die Summe von 23 Millionen Euro. "Studierende haben uns angesprochen, ob wir uns engagieren wollen", sagte ein Stiftungssprecher der "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe). "Wir würden das gern machen, aber nicht allein." Es gebe bereits Gespräche mit weiteren Stiftungen und Unternehmen.

Stifter und Vorstandschef ist Peter Schnell. Er hatte der Hochschulleitung bereits im Mai eine Absichtserklärung überreicht. Anfang dieser Woche prüften Mitarbeiter in Witten die Bücher und fanden ein Defizit von zwölf Millionen Euro bei einem Gesamtbudget von 36 Millionen Euro. "Die Uni ist eine große Baustelle, ohne Einschnitte wird es auch mit uns nicht gehen", sagte der Sprecher der Software-Stiftung.

Die Heidelberger SRH Holding hat bereits im Februar ein Angebot vorgelegt. Das Unternehmen betreibt neben diversen Kliniken auch fünf Hochschulen. Der Jahresüberschuss betrug 2006 nach eigenen Angaben 20 Millionen Euro. SRH will auch Witten wirtschaftlicher machen. "Wir bringen nicht einfach Geld vorbei und stopfen Lücken", sagte ein Sprecher. Die Uni solle sich mehr daran orientieren, "was Wirtschaft und Gesellschaft brauchen".

Die Studenten wünschen sich laut ihrem Vertreter Lukas Wallacher eine Übernahme durch die Software-Stiftung. Übernehme SRH die Hochschule, gebe es einen "Ausverkauf" der Ideale von Freiheit und Eigenverantwortung, sagte er der Zeitung. (dpa/tc)