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Gründer: Chancen besser als Stimmung

08.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wer hierzulande ein Unternehmen gründen will, hat es schwer: Dieser Meinung sind 7500 ausgewählte Bürger, die für den "Global Entrepreneurship Monitor" (GEM) im vergangenen Jahr befragt wurden. Die Studie vergleicht die Gründungsaktivitäten in 24 Staaten miteinander und macht in Deutschland einen besonderen Pessimismus aus: Demnach schätzen nur 13 Prozent der Befragten die Gründungschancen als positiv ein. In Ländern wie den USA, Großbritannien und den Niederlanden halten dagegen über ein Drittel der Befragten Gründungen für zukunftsträchtig.

Eine weitere Befragung von 155 Experten zeigt jedoch, dass die objektiven Rahmenbedingungen für Existenzgründer deutlich besser sind als die Stimmung. So belegt Deutschland den ersten Platz bei der öffentlichen Förderpolitik. Weitere Stärken sind der gute Schutz des geistigen Eigentums sowie die Infrastruktur. Als Schwächen werden Regulierungen, Steuern und vor allem die steigende Zurückhaltung vieler Hausbanken bei der Kreditvergabe empfunden.

Für die Mehrheit der Selbständigen ist eine gute Geschäftsidee immer noch das ausschlaggebende Motiv, ein Unternehmen aufzubauen. Ein Drittel aller Neugründungen entstehen hingegen vor allem aus Mangel an Alternativen, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung. 16 Prozent der Gründer waren vorher arbeitslos gemeldet. Die Ich AGs spielen hier eine wichtige Rolle und haben dazu beigetragen, dass die Gründungsquote in Deutschland nicht deutlicher sinkt. Viele junge Unternehmen wachsen stark und beschäftigen spätestens nach fünf Jahren mindestens 20 Mitarbeiter. In dieser Kategorie belegt Deutschland den siebten Platz im internationalen Ranking. Die Studie kann man unter http://www.wiso.uni-koeln.de/ASPsamp/wigeo/download/dl-gem2004.asp kostenlos aus dem Netz herunterladen. (am)