Auch mangelnde Interoperabilität wird kritisiert

Groupware: Anwender beklagen fehlende Sicherheits-Werkzeuge

24.05.1996

Einer Umfrage von Arthur Anderson & Co. zufolge glauben die meisten IT-Manager, keine Werkzeuge zu haben, die ihre Unternehmens-DV zuverlässig gegen unbefugte Zugriffe schützen. Allerdings, so belegt die Studie auch, wird die Art der Gefahr für Installation und Daten häufig verkannt. "Viele Leute achten peinlichst darauf, wichtige Daten vor externen Hackern zu schützen", erklärt Russel Gates, Marktforscher bei Arthur Andersen, ein Ergebnis der Studie. "Sie sollten aber auch ein Auge für die internen Risiken haben."

Für die Studie wurden 51 international operierende Anwender befragt. Heraus kam, daß 16 Prozent der IT-Manager der Meinung sind, keine Kontrolle über mobile Rechner zu haben. 60 Prozent glauben zwar, Fortschritte bei der Verwaltung von Laptop-Zugriffen zu machen, aber nur 23 Prozent sehen keine Probleme.

Allerdings unternehmen 39 Prozent der Befragten auch keine Anstrengungen, um etwa die Gefährdung durch Zugriffe über Mobiltelefone abzuwehren. Nur 13 Prozent haben ihre Netze gegen derartige Attacken gesichert.

Gegen Datenzugriffe via remote Einwahl scheinen etwas leistungsfähigere Sicherheitsbarrieren installiert zu sein. Hier glauben nur 16 Prozent der Auskunftgeber, nicht ausreichend geschützt zu sein. Dem stehen 36 Prozent der Anwender gegenüber, die keine Bedenken haben.

Die schleppende Installation von Sicherheitsverfahren steht der rasanten Entwicklung des Groupware-Einsatzes entgegen. In nahezu der Hälfte aller amerikanischen Büros, so die CW-Schwesterpublikation "Computerworld", werde schon der elektronische Informationsfluß praktiziert.

Auf der E-Mail-Konferenz der Electronic Messaging Association in Anaheim, Kalifornien, mußten die demnach erfolgsverwöhnten Hersteller allerdings massive Kritik der Anwender einstecken. Die Integration von verschiedenen Kommunikationstechnologien sei etwa ein Problem, dem die Anbieter bis dato kaum Rechnung getragen hätten.

Die Teilnehmer forderten, die Produkte interoperabel zu machen. Sollten die Hersteller ihre Hausaufgaben erledigen, könnten Anwender wirklich von Groupware-Lösungen profitieren, indem sie Funktionen wie Datenbanken, Terminplaner und Workflow integrierten.