Sicherheit, Verläßlichkeit und Performance werden bezweifelt

Großunternehmen trauen dem Internet nicht

19.06.1998

In den Führungsetagen internationaler Großunternehmen herrscht die Angst, das Internet werde entgegen den allgemeinen Prognosen doch keine Infrastruktur bereitstellen, die neue Märkte und Geschäftswege erschließt. Ohne Zuverlässigkeits- und Sicherheitsgarantien werde die weitere Entwicklung des Internet als Business-Tool möglicherweise abgewürgt. So lautet das Fazit einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens IDC unter Top-1000-Firmen mit mehr als 19 000 Mitarbeitern und Jahreseinnahmen von über 1,5 Milliarden Dollar.

Der kurzfristige Erfolg, den Unternehmen mit dem Einsatz von Intranets und Extranets erzielen, könnte zu einer Fragmentierung in Hunderte geschlossener privater Netze führen, befürchtet IDC-Analyst Michael Sullivan-Tranor. Ohne weltweite Standards, Technologien und Produkte, die den Bedürfnissen der Wirtschaft entsprechen, drohe das Internet zu einer simplen öffentlichen Zugangsplattform zu werden.

Trotz dieser Ergebnisse setzen bereits alle befragten Firmen ein Intranet ein, und 50 Prozent erweitern die Dienste durch ein Virtual Private Network (VPN) auf externe Zugriffe. Über ein Extranet verfügen zwei Drittel aller Befragten. Mehr als 80 Prozent nannten die Sicherheitsproblematik als Haupthindernis für eine weitere Öffnung ihrer Firmennetze. So verwundert es kaum, daß weniger als 15 Prozent der Großunternehmen dem Internet geschäftskritische Vorgänge anvertrauen würden.