Verzögerung durch fehlende Server-Software

Großunternehmen planen bereits Budgets für NC

07.02.1997

Nach einer Studie der Yankee Group haben DV-Verantwortliche von 17 Top-100-Firmen Gelder für NCs reserviert. Gar 65 Prozent der IT-Chefs wollen dafür Finanzmittel zum Ende des nächsten Geschäftsjahres bereitstellen.

Vorgeprescht ist die amerikanische Handelskette Sears, Roebuck & Co. Sie bestellte bei Boundless Technologies Inc., einer Tochter der Sunriver Corp., 2500 Network Computer. Der Auftrag wird auf ein Volumen von 1,85 Millionen Dollar geschätzt.

Anwender können mittlerweile aus einem wachsenden Angebot an NCs auswählen, Versorgungsengpässe gibt es aber immer noch für die nötige Server-Software. Es geht dabei um Produkte, die das Client-Gerät booten, mit dem Netzwerk verbinden und schließlich die benutzerspezifischen Arbeitsumgebungen herunterladen. Die meisten der angekündigten Server-Komponenten befinden sich derzeit in der Betaphase.

So will IBM seinen "Network Station Manager" (NSM) im April auf den Markt bringen. Er soll eine Reihe von Plattformen unterstützen, von PCs bis zum Großrechner MVS. Die Software basiert auf HTML und Javascript. Für den Zugriff auf Datenbanken und Server-Anwendungen benutzt sie das Common Gateway Interface (CGI).

Der Oracle-Ableger Network Computer Inc. (NCI) bietet darüber hinaus eine Infrastruktur zum Herunterladen und Ausführen von Java-Applets sowie Tools für das Drucken im Netzwerk an. Im Back-end laufen die Fäden bei Oracles Datenbank zusammen.

Sun Microsystems schließlich verfolgt einen reinen Java-Ansatz. Die Server-Software läuft nur unter Solaris. Sie lädt das Java-OS inklusive Applets zur Benutzer-Authentifizierung und Desktop-Anwendungen auf den Client herunter. Die neue Programmier-Schnittstelle "Java Management API" erlaubt die Integration von Servern und NCs in Suns "Solaris Enterprise Manager".