SAP ermöglicht Zugriff auf IBMs DB2, 5.1

Großrechner fungieren als Daten-Server für R/3

20.12.1996

In einer Telefonkonferenz mit der IBM kündigten die Walldorfer eine Zugriffssoftware an, die jetzt an ausgewählte Kunden geliefert wird. "Das ist noch nicht entschieden", lautete die Anwort der SAP auf die Frage, wann es R/3 als Anwendungs-Server auf den IBM-Großrechner geben soll.

Aus den IBM-Labors war zu hören, daß man an einem Applikations-Server arbeite. Es komme darauf an, der SAP zu beweisen, daß hier ein lukrativer Markt sei. Schließlich müßten die Walldorfer dann über lange Zeit eine Version für eine zusätzliche Plattform pflegen.

Aus diesem Grund ging es bei der Ankündigung vor allem um eine zusätzliche Datenbank für R/3. Dennoch legte insbesondere die IBM Wert auf die Feststellung, daß es sich bei "R/3 Database Server for IBM/390" um eine unter Unix laufende Erweiterung des SAP-Standardpakets handelt, mit dessen Hilfe die Anwender auf die IBM-Großrechnerdatenbank DB2, Version 5.1, zugreifen können.

Die IBM argumentiert, ihre Datenbank sowie das vom X/Open-Konsortium als Unix zertifizierte OS/390-Betriebssystem seien generell für den R/3-Einsatz geeignet. Dennoch habe man zur Steigerung der Leistung einige Erweiterungen an DB2 vorgenommen.

Die Vorteile der Verwendung einer Großrechnerdatenbank für das auf Unix abgestimmte R/3-Paket liegen nach Angaben von SAP und IBM in der höheren Ausfallsicherheit sowie in der größeren Anzahl der unterstützten Benutzer. Während unter Unix die Obergrenze bei 1800 Usern liege, könne man auf einer aus drei Systemen bestehenden Parallel-Sysplex-Konfiguration etwa 6000 Anwender unterstützen. Als Anwendungsplattform kommen bislang Windows NT sowie das IBM-Unix AIX in Frage.

In den Genuß solcher Techniken gelangen jetzt vier Unternehmen, darunter aus Deutschland die Lufthansa GmbH und die Carl Zeiss GmbH, Jena. Die ge- nerelle Verfügbarkeit der Kom- bination aus Mainframe-DB2 und R/3 ist für das Frühjahr 1997 geplant.