Funktionale Erweiterungen

Großhandel will investieren - aber womit?

12.02.2009
Von RAAD Research
Im Großhandel ist der Pessimismus ob der Konjunkturkrise nicht so ausgeprägt wie in den verarbeitenden Industrien, aber auch hier gehen nach der jüngsten Umfrage knapp 60 Prozent der Unternehmen von möglichen Einbußen bei den IT-Investitionen aus.

Dabei zeigte eine Umfrage von RAAD Research bei 200 IT-Verantwortlichen im mittelständischen Großhandel im September 2008 noch, wie weitreichend die Unternehmen in ihre IT-Systeme investieren möchten, um alte Systeme zu modernisieren und neue Funktionalitäten bereit zu stellen.

So sind insbesondere funktionale Erweiterungen ein Thema, das die IT-Abteilungen in den mittelständischen Großhandelsunternehmen beschäftigt. Nach wie vor werden Systeme ausgetauscht, aber es wird vor allem in neue Funktionalitäten investiert.

Bei Investitionen setzt der Großhandel folgende Prioritäten:
Bei Investitionen setzt der Großhandel folgende Prioritäten:

Die meisten befragten Unternehmen decken die Standardprozesse im Bereich Finanzwirtschaft mit Standardsoftwareprodukten ab. Es wird hier allerdings noch von fast jedem zehnten Unternehmen eine Eigenentwicklung eingesetzt. Im Bereich Warenwirtschaft liegt dieser Anteil sogar bei 21 Prozent. Der Bereich Shopsystem/Point-of-Sale wird aktuell noch von wenigen Unternehmen mit Software abgedeckt. 23 Prozent setzen eine Standardsoftware, elf Prozent eine Eigenentwicklung in diesem Bereich ein. Die Bereiche CRM und BI werden - anders als noch vor wenigen Jahren -bereits von nahezu der Hälfte der Unternehmen mit Standardsoftware beziehungsweise Eigenentwicklungen unterstützt.

Als Anbieter kann sich Microsoft in den meisten Applikationsbereichen außer im Bereich Shopsystem/Point-of-Sale deutlich vor den Wettbewerbern positionieren (SAP-Kunden wurden im Rahmen dieser Untersuchung nicht befragt). Neben der dominierenden Stellung von Microsoft zeigt sich der weitere Markt in diesem Segment sehr heterogen. Dieses Bild bestätigt sich auch bei der Frage nach dem "relevant set", mithin den nach Einschätzung der IT-Verantwortlichen drei Anbietern, deren Produkte am ehesten in Frage kämen. Hier kann sich Microsoft mit 58 Prozent klar an erster Stelle positionieren, darauf folgt überraschenderweise SAP mit 55 Prozent. Viele kennen SAP und theoretisch kommt es offenbar auch häufig in Frage. Die weiteren Anbieter können deutlich weniger Anteile erzielen.

In Bezug auf den weiteren Ausbau der Unternehmenssoftwarelandschaft wird von der Mehrheit der Befragten (79 Prozent) nach homogenen Systemen gestrebt. Eine Strategie die offenbar auch in der Vergangenheit häufig gewählt wurde, so sind nur wenige Unternehmen unzufrieden mit der Integration ihrer Landschaft. Zum Zeitpunkt der Befragung planten 34 Prozent der Unternehmen weitere Investitionen in einen der beobachteten Standardsoftwarebereiche. 14 Prozent der Planungen waren bereits fest budgetiert, 20 Prozent waren angedacht. Sechs Prozent nannten Planungen für andere Bereiche wie zum Beispiel ATLAS. Dabei sind in den etablierten Applikationsbereichen wie Finanz- und Warenwirtschaft vor allem Ablöse- oder Erweiterungsplanungen festzustellen. In die Bereiche CRM und BI planten zehn Prozent beziehungsweise sieben Prozent einen Neu-Einstieg. Im Bereich Shopsystem/Point-of-Sale konnten die höchsten Quoten für Neu-Investitionen (ca. 13 Prozent) beobachtet werden.

Inwieweit diese im September genannten Investitionsvorhaben unter den verschärften wirtschaftlichen Bedingungen realisiert werden können, ist fraglich und muss sich im Laufe des Jahres 2009 zeigen. (RAAD Research/lex)

RAAD Research GmbH

Beratungsschwerpunkt: RAAD Research erstellt Marktstudien und Analysen im Umfeld von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware. Die relevanten Markttrends in Bezug auf Softwaresysteme, Infrastruktur und IT-Dienstleistungen werden durch empirische Marktforschung auf wissenschaftlich fundierter Basis ermittelt, analysiert und verständlich aufbereitet.