Gast-Kommentar

Großes Geld mit kleinen Rechnern

03.08.2001

Gegen den negativen Trend bei Technologieaktien hält sich der Bereich "Embedded Computer Technology" (ECT). Darunter versteht man Minirechner, die in Endgeräte eingebaut werden und diese "intelligent" machen.

An den drei Unternehmen aus der ECT-Branche, die am Neuen Markt notiert sind, ging die Konjunkturschwäche jedoch fast spurlos vorüber.

So glänzte Kontron im ersten Halbjahr 2001 mit einem Umsatzzuwachs von 146 Prozent auf rund 200 Millionen Mark. Die Firma zählt zu den führenden Anbietern von Minirechnern in Highend-Anwendungen, bei denen es vor allem auf die Schnelligkeit der "Kleinsthirne" ankommt. Für das Gesamtjahr streben die Bayern Erlöse von 475 Millionen Mark bei einer Ebit-Marge von zehn Prozent an.

Auf Minirechner für industrielle Anwendungen hat sich Jumptec spezialisiert. Das Hightech-Unternehmen ist in diesem Teilsegment mit einem Anteil von 18 Prozent Weltmarktführer und steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr um 81 Prozent auf 77 Millionen Mark. Wegen der hohen Auftragseingänge dürfte der geplante Umsatzanstieg um 50 Prozent für das Gesamtjahr auf 180 Millionen Euro problemlos erreicht werden.

Als Nischen-Player hat sich Fortec etabliert. Kaum von den Anlegern beachtet, steigert der Zulieferer von Komponenten für die Stromversorgung, Flachbildschirme und Halbleiter sowie Minirechner sein Ergebnis seit Jahren kontinuierlich. Im Geschäftsjahr 2000/01 (bis 30. Juni) erhöhten sich die Erlöse um mehr als 50 Prozent auf über 68 Millionen Mark. Damit wurde selbst die bereits angehobene Prognose übertroffen.

Die drei Beispiele zeigen, dass es auch am Neuen Markt solide Titel mit einer überzeugenden Wachstumsstory gibt. Die Unternehmen erwirtschaften sehr gute Renditen - Wachstum bedeutet also nicht gleich hohe Verluste.