Android 12 vorgestellt

Großes Design-Update mit neuen Funktionen

19.05.2021
Von  und Dominic Preston
Wenn Dennis nicht gerade ein Smartphone testet oder ein Youtube-Video abdreht, ist er im Fitnessstudio oder in den Alpen beim Motorradfahren (Sommer) oder Snowboarden (Winter) zu finden – Sport gehört für ihn einfach zum Leben dazu. Nicht zu vergessen ist seine Reiseleidenschaft, er fühlt sich vor allem in den USA gut aufgehoben – zumindest für eine gewisse Zeit.
Google verpasst Android 12 die größte Design-Änderung seit Jahren und integriert eine Menge neue Features. Hier finden Sie alle Infos.

Auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O 2021 hat Google bei der Eröffnungs-Keynote unter anderem das heiß erwartete Android 12 vorgestellt. Google habe dabei jeden einzelnen Aspekt von Android neu überdacht; von der grundlegenden Nutzeroberfläche über Benachrichtigungen bis hin zu den Schnelleinstellungen. Das Ergebnis nennt Google "Material You". Spannend sind also vor allem das neue Design und besonders die neuen Datenschutz-Features. Mit der Vorstellung ist jetzt übrigens auch die Beta von Android 12 gestartet, die Interessierte mit dem passenden Pixel-Phone herunterladen und ausprobieren können.

Android 12 - Das bringt die neue Version
Android 12 - Das bringt die neue Version
Foto: Google

Android 12 im neuen Design "Material You"

Wie üblich wird Google Android 12 zuerst auf seine Pixel-Smartphones bringen - neue Pixel-Hardware wurde jedoch nicht angekündigt. Allerdings gibt es gute Nachrichten: Google sagt nämlich, dass Sie mit Verbesserungen unter der Haube rechnen können, so soll Android 12 um bis zu 22 Prozent schneller sein. Deshalb soll es möglich sein, das System auch auf günstigeren und weniger leistungsfähigen Geräten zu nutzen.

Die bisher größte Änderung betrifft die Art und Weise, wie Android in Zukunft aussehen wird. Android 12 wird automatisch persönliche Farbpaletten "aus Sicht des Designers" generieren. Das Betriebssystem ist viel farbenfroher, mit anpassbaren Farbpaletten, die sich durch das gesamte Smartphone ziehen, vom Sperrbildschirm bis hin zu Ihren eigentlichen Apps. Sie können diese fünffarbigen Paletten selbst einstellen oder das Handy eine für Sie erstellen lassen. Dabei erkennt das System die dominante Farbe eines Hintergrundbildes und passt die gesamten Systemfarben des Handys dynamisch an.

Android 12: Systemfarben passen sich an das Hintergrundbild an
Android 12: Systemfarben passen sich an das Hintergrundbild an
Foto: Google

Google sagt, dass die benutzerdefinierten Farbpaletten bei der Einführung von "Material You" auf den Pixel-Geräten in diesem Herbst in allen Google-Apps funktionieren werden und dass schließlich auch Drittanbieter-Apps die Vorteile nutzen können.

Icons und Oberflächen wurden durchweg abgerundet, wobei Kreise, Spiralen und geradlinige Schnörkel überall auftauchen. Dieses neue Design wird zunächst Pixel-exklusiv sein. Es ist schwer zu sagen, wie viel von dem Design jemals in die Nutzeroberflächen von Samsung, Xiaomi und anderen Herstellern einfließen wird.

Die Oberfläche ist auch reaktionsschneller und noch dynamischer. Schalten Sie den Bildschirm etwa über die An/Aus-taste ein, dann breitet sich das Display-Licht von dieser Taste aus auf den gesamten Bildschirm aus. Und wenn Sie keine Benachrichtigungen haben bzw. alle gelesen haben, dann dehnt sich die Uhr auf dem Sperrbildschirm aus, um den Raum zu füllen. Neu ist auch, dann Google in den Schnelleinstellungen gleich Elemente zur Smart-Home-Steuerung und Google Pay enthält.

Android 12 mit neuen Schnelleinstellungen: Jetzt direkt mit Smart-Home-Steuerung und Google Pay
Android 12 mit neuen Schnelleinstellungen: Jetzt direkt mit Smart-Home-Steuerung und Google Pay
Foto: Google

Neue Datenschutz-Funktionen

Nachdem Apple sich vor allem das Thema "Datenschutz" bei iOS auf die Fahne geschrieben hat, reagiert Google auf seiner Entwicklerkonferenz ebenfalls mit einer ganzen Reihe an datenschutzfreundlichen Features.

Es gibt ein neues Privacy-Dashboard, das eine zentrale Anlaufstelle für den Datenschutz sein soll. Es zeigt Ihnen an, auf welche Daten wann und von welchen Apps zugegriffen wurde - mit der Möglichkeit, App-Berechtigungen direkt vor Ort zu widerrufen.

Neue Mikrofon- und Kamera-Symbole zeigen an, wenn eine App beides verwendet, sodass Sie nicht unvorbereitet erwischt werden. Wenn Sie noch vorsichtiger sein wollen, gibt es neue Schnelleinstellungen, mit denen Sie den Kamera- und/oder Mikrofonzugriff für alle Apps auf einmal blockieren können, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Auch wird es die Möglichkeit geben, Apps, die Ortsdaten verwenden, nur den Zugriff auf die ungefähren und nicht auf die exakten Standortdaten zu erlauben.

Mittlerweile nutzen wohl schon mehr als 2 Milliarden Google-Konten Googles "Auto-Löschfunktion", die Ihre Web- und App-Aktivitäten nach 18 Monaten löscht. Google arbeitet auch daran, schlechte Passwörter zu eliminieren und Google ist ein starker Befürworter der telefonbasierten Authentifizierung.

Auch werden Kontrollen eingeführt, um die letzten Suchanfragen zu löschen (speziell nach Zeit, zum Beispiel die letzten 15 Minuten). Google Maps wird Sie auch daran erinnern, dass der Standortverlauf aktiviert ist, sodass Sie ihn bei Bedarf ausschalten können. Und die Fotos-App einen geschützten und gesperrten Ordner ein, in dem Sie alle Bilder in einer Art Lockbox speichern können. Dort gespeicherte Bilder werden nicht an anderer Stelle in "Fotos" oder irgendwo sonst auf Ihrem Gerät angezeigt.

ChromeOS-Integration

Google ist auch bestrebt, ein breiteres Geräte-Ökosystem aufzubauen. Daher wird Android 12 eine engere Integration mit Chromebooks und anderen ChromeOS-Geräten erhalten. Sie werden so etwa ein Chromebook in der Nähe mit nur einem Tipp auf das Smartphone entsperren können. Auch werden Sie alle Chat-Benachrichtigungen direkt in ChromeOS erhalten und Sie können auch auf Fotos des Smartphones vom Laptop aus zugreifen.

Digitaler Autoschlüssel

Google arbeitet auch daran, Ihr Smartphone als Autoschlüssel zu verwenden. Mit einer Kombination aus NFC und Ultrabreitband-Technologie können Sie Ihr Telefon als sicheren Schlüssel zum Ver- und Entriegeln oder Starten Ihres kompatiblen Autos nutzen und sogar Schlüssel sicher mit Freunden oder Familie teilen.

Da dies auf Ultrabreitband basiert, wird der digitale Autoschlüssel entsprechend auf Geräte mit dieser Hardware beschränkt sein - in diesem Fall "ausgewählte Pixel- und Samsung Galaxy-Geräte", wahrscheinlich einschließlich des Galaxy S21 Ultra, dem bisher einzigen Samsung-Telefon mit einem UWB-Chip. (PC-Welt)