Fixed Mobile Convergence

Große Versprechen, wenig Konvergenz

02.12.2009
Von Hadi Stiel
Der Übergang vom Mobilfunk ins Festnetz und zurück ist selten nahtlos möglich.
Quelle: Arcor
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Foto: Arcor

Ohne Telefonlagen ist die Fixed Mobile Convergence unmöglich. Das gilt für beide Einsatzfälle, den Eigenbetrieb wie für extern bezogene Services. Die Telefonanlagen sind notwendig, um zusätzlich zu den Daten auch Sprache und Video zu integrieren. Diese Integration gestaltet sich schon im Festnetz schwierig. Komplizierter und kostspieliger wird es für die Anwender, wenn die mobilen Mitarbeiter an der Konvergenz partizipieren sollen.

Fixed Mobile Convergence müsste streng genommen wie die konvergente Kommunikation innerhalb der lokalen Netzwerke ablaufen. Alle drei Kommunikationsformen - Sprache, Daten, Video - werden über ein Datennetz abgewickelt. IP-fähige Telefonanlagen integrieren die flusskritischen Ströme wie Echtzeit-Sprache und -Video. Für ihre schnelle, verzögerungsfreie Zustellung steht im Ethernet-LAN und an den Desktops reichlich Bandbreite zur Verfügung.

Im mobilen Weitverkehrsbereich sehen die Voraussetzungen schlechter aus. "Die Bandbreiten bewegen sich im Vergleich zum LAN im Promillebereich. Die Netze der Mobilfunkbetreiber inklusive ihrer Telefonanlagen sind proprietär und verschlossen", beschreibt Mathias Hein, freier ITK-Berater in Neuburg an der Donau, die aktuelle Lage. Für den Übergang zu anderen Providern sind Gateways erforderlich, die Protokolle und Leistungsmerkmale umsetzen. "Weil das öffentliche Internet nicht als Transportmedium taugt, um Sprache, Videos und Daten in Echtzeit zu übertragen, wickeln die Provider jede Kommunikationsform über separate, Quality-of-Service-fähige Netze ab", ergänzt Hein. Diese geteilte Kommunikationsstruktur, die streng genommen nichts mit Fixed Mobile Convergence zu tun habe, sei für Geschäftskunden kostspielig und mache sie abhängig vom gewählten Provider.