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Großbritannien erwägt Open-Source-Einsatz

06.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Obwohl der Streit zwischen Microsoft und der britischen Regierung um die Softwarelizenzen beigelegt wurde, ist der Einsatz von quelloffener Software als Ergänzung oder Ersatz für einige von Microsofts Produkten nicht vom Tisch. Im November 2001 nahm das Office of Government Commerce (OGC) wegen eines Vertrags zur Ausstattung von rund 497.600 öffentlichen Arbeitsplätzen mit Office- und Windows-Software Gespräche mit dem Softwaregiganten auf (Computerwoche online berichtete). Wegen der geplanten Änderung der Lizenzverträge, die eine Steigerung der fälligen Gebühren in Höhe von 200 Prozent bedeutet hätte, hatte die britische Regierung gedroht, künftig auf Microsoft-Lösungen zu verzichten.

Am 1. März unterzeichneten beide Parteien schließlich ein neues Lizenzabkommen. Damit spart der britische Staat im Laufe der nächsten drei Jahre Schätzungen zufolge rund 100 Millionen Pfund. Trotzdem empfiehlt das OCG den Behörden weiterhin, bei der Auswahl von Office- oder sonstiger Software auch nach Alternativen zu suchen. Martin Day, Sprecher des OGC, begrüßt, dass die Diskussion über Open-Source-Alternativen nun auch innerhalb der Behörden geführt wird. Er erwartet schon bald konkrete Ergebnisse. (ave)