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Großaktionär will MCI-Übernahme durch Verizon verhindern

15.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um die 8,44 Milliarden Dollar schwere Übernahme durch Verizon zu stoppen, hat ein Großaktionär von MCI die übrigen Anleger zum Widerstand aufgerufen. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC kündigte der mit knapp fünf Prozent an dem TK-Konzern beteiligte Hedge-Fond Deephaven Capital Management an, dass er auf der anstehenden Hauptversammlung gegen den Deal stimmen und weitere MCI-Aktionäre auf seine Seite bringen werde.

Der Übernahmekampf um den US-Telekomkonzern war Anfang Mai zugunsten des Branchenriesen Verizon zu Ende gegangen. Nachdem sich das MCI zum dritten Mal in Folge für die deutlich niedrigere Offerte entschieden hatte, kündigte der Mitbewerber Qwest, der zuletzt 9,74 Milliarden oder 30 Dollar je Aktie geboten hatte, damals seinen Rückzug an. Bereits damals kritisierten einige Großaktionäre, primär Hedge-Fonds, dass sich MCI unter Wert verkauft habe.

"Es ist ganz einfach: 30 Dollar sind mehr als 26", erklärte Matthew Halbower, Portfolio-Manager bei Deephaven, dem "Wall Street Journal" in einem Interview.

Komplizierter wird es dagegen werden, die Mitinteressenten Qwest wieder an den Verhandlungstisch zu bekommen. Außerdem muss der Hedge-Fonds die Besitzer von rund 150 Millionen Aktien, etwa 20 Großaktionäre, auf seine Seite bringen, um den Verizon-Deal platzen zu lassen. Einer der schärfsten Gegner der Transaktion, der mexikanische Großinvestor Carlos Slim Helú, war bereits im April umgekippt und hatte seinen 13,4 prozentigen MCI-Anteil für insgesamt 1,16 Milliarden Dollar in bar an Verizon verkauft (Computerwoche.de berichtete). (mb)