Grid Computing - mehr als eine Vision

02.03.2005
Von Herrmann Gfaller

In der vordersten Linie der Grid-Anbieter stand bislang auch Hewlett-Packard. Das Unternehmen leitet unter anderem ein großes Projekt in Italien (Southern Partnership for Advanced Computational Infrastructures = SPACI), bei dem drei räumlich getrennte Linux-Cluster auf Integrity-Servern zu einem Grid zusammengefasst werden. Die Leistung soll bis zu 1837 Gigaflops erreichen. Die Grid-Betreiber wollen damit nicht nur eigene Forschungen (Medizin, Biotechnologie) vorantreiben, sondern auch Rechenleistung extern anbieten.

Wie bei Sun ist das HP-Grid jedoch eng mit der Rechenzentrums-Automatisierung, hier Utility Data Center (UDC), verwoben, das allerdings in Konkurrenz zur IBM als Dienstleistung (optimalerweise Outsourcing) angeboten wurde. Nachdem HP jedoch Ende des vergangenen Jahres UDC ausmusterte, ist die Grid-Zukunft hier ungewiss. Momentan propagiert HP eher das so genannte Storage-Grid, bei dem der Hersteller mit Speicherspezialisten wie Network Appliances konkurriert.

Fujitsu-Siemens konzentriert sich anders als die Wettbewerber beim Grid Computing ganz auf das Rechenzentrum des Kunden. In enger Partnerschaft mit Datenbankanbieter Oracle und ERP-Markführer SAP hat das Unternehmen ein Konzept ausgearbeitet, das im Kern die Ablösung der herkömmlichen Anwendungssilos durch Ressourcen-Pools vorsieht.

Wurden bislang jeder SAP-Teilanwendung eigene Server und Speichersysteme fest zugeordnet, so sollen diese Ressourcen künftig allen SAP-Anwendungen zur Verfügung stehen und der Workload je nach Bedarf verteilt werden. In diesem Geschäftsmodell geht es also vor allem um die optimale Nutzung der im RZ vorhandenen Kapazitäten.

Umstrittene Grid-Allianz EGA