Grid Computing - mehr als eine Vision

02.03.2005
Von Herrmann Gfaller

Selbst Sun-Chef Schneider räumt inzwischen ein, dass Big Blue reichlich über Grid-Werkzeuge und Infrastruktur dafür verfügt. Sein Unternehmen gehe aber einen anderen Weg. Während Big Blue aufwändige Individuallösungen bevorzuge, denke man bei Sun an einfache, standardisierte Dienste - an Rechenleistung und Speicherplatz wie aus der Steckdose. Auch die Preisstruktur soll möglichst einfach sein.

Grid-Definition

Nach der Definition der Grid-Pioniere Ian Foster und Carl Kesselman geht es bei Grid um das flexible, sichere und koordinierte Teilen von Ressourcen zwischen sich verändernden Ansammlungen von Menschen, Institutionen und Ressourcen. Foster und Kesselman sprechen von virtuellen Organisationen, weil sich die Zusammensetzung jeder Gruppe ständig ändern kann, ohne dass dies an anderer Stelle sichtbar wird. Von den beiden Grid-Spezialisten stammt auch der Vergleich mit dem Strom aus der Steckdose.

Sun möchte solche Dienste nicht selbst erbringen. Ziel ist es, IT-Dienstleister so auszustatten, dass sie Rechenleistung und Speicher bedarfsgerecht vermarkten können. Vor diesem Hintergrund nimmt Grid gegenüber der unter dem Kürzel N1 betriebenen Rechenzentrums-Automation nur eine dienende Rolle ein. So hilft die hauseigene Grid-Engine neben anderen Techniken des Utility-Computings, Ressourcen so zu virtualisieren, dass sich Speicher und Rechenleistung wie aus einem großen Pool schöpfen lassen.

HPs Grid-Zukunft ist unklar