SWIFTnet-Anbindung mit SAP

Grenzenlose Geldflüsse

27.10.2009
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
"Mit den Anwendungen SAP Bank Communication Management und SAP Integration Package for SWIFT haben wir den elektronischen Zahlungsverkehr und das Cash Management in unserem Unternehmen zukunftsorientiert ausgerichtet." Claus Wild, Projektmanager SAP Financials bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG
"Mit den Anwendungen SAP Bank Communication Management und SAP Integration Package for SWIFT haben wir den elektronischen Zahlungsverkehr und das Cash Management in unserem Unternehmen zukunftsorientiert ausgerichtet." Claus Wild, Projektmanager SAP Financials bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG

Die bisher eingesetzte E-Banking-Software, die über Schnittstellen mit der zentralen SAP-R/3-Software verbunden war, konnte diese Anforderungen nicht mehr zufriedenstellend unterstützen. Das hatte mehrere Gründe. Die Vielzahl der Schnittstellen führte zu zahlreichen Medienbrüchen und manuellen Arbeitsschritten im Zahlungsverkehr und beim Kontoauszugsmanagement.

Infrastruktur für den Zahlungsverkehr runderneuern

Zudem kam eine von Würth im Jahr 2007 durchgeführte SEPA-Projektstudie zu dem Ergebnis, dass einige der bisher eingesetzten Komponenten nicht SEPA-fähig waren. Nicht zuletzt fehlte der bisherigen E-Banking-Infrastruktur die Zukunftsfähigkeit, denn der Produktzyklus wird voraussichtlich im Jahr 2010 wegen der Einführung von EBICS (Electronic Banking Internet Communication Standard) enden. "Eine Runderneuerung der bestehenden Zahlungsverkehrsinfrastruktur war deshalb zwingend erforderlich", verdeutlicht Claus Wild.

Die für die Umsetzung von SEPA sowie für die Integration und Vereinheitlichung der Bankenkommunikation geeignete Software fand Claus Wild nach einer eingehenden Nutzwertanalyse, die Produkte verschiedener Anbieter untersuchte, schließlich bei SAP. Der Software-Konzern hatte Mitte 2007 die Anwendung SAP Bank Communication Management (SAP BCM) auf den Markt gebracht und im Rahmen des zweiten Enhancement Package für SAP ERP ausgeliefert. Das Erweiterungspaket beinhaltet auch eine Softwarelösung, die eine direkte Anbindung der Finanzbuchhaltung von SAP ERP an das SWIFTNet und damit einen standardisierten Datenaustausch mit den Finanzinstituten ermöglicht.

SEPA-Überweisung per SWIFTnet

Würth startete das Projekt Mitte 2007 mit der Commerzbank als einer der Hausbanken. Voraussetzung für die Einführung von SAP BCM und des Integrationspakets für SWIFT war ein Release-Wechsel von der bisher eingesetzten SAP-R/3-Software in der Version 4.7 auf SAP ERP 6.0. Die Anbindung der ERP-Lösung an das IP-basierte Kommunikationsnetzwerk SWIFTNet erfolgte über die Komponente zur Prozessintegration von SAP NetWeaver, die eigens dafür implementiert werden musste.