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Greenpeace stellt IT-Unternehmen an den Pranger

24.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ausgemusterte Rechner, Monitore und Mobiltelefone schaffen Probleme globalen Ausmaßes: Nach Angaben der China-Dependance der Umweltorganisation Greenpeace fallen jede Stunde weltweit rund 4000 Tonnen teilweise hochgiftigen Elektromülls an. Laut einem Bericht von "Spiegel Online" ist China davon besonders betroffen: So wird ein beträchtlicher Teil der Altgeräte sowohl legal als auch illegal in mehreren Regionen des Landes entsorgt. Zum regelrechten Computerfriedhof soll sich beispielsweise die Gemeinde Guiyu in Guangdong entwickelt haben, wo dem Bericht zufolge elektronische Geräte unter katastrophalen Bedingungen ausgeschlachtet werden. Dabei austretende gesundheitsschädliche Stoffe wie Cadmium, Blei, Quecksilber und Phosphor würden von den Arbeitern eingeatmet und verpesteten zudem Boden und Flüsse.

Am Greenpeace-Pranger steht vor allem Hewlett-Packard: In seinem PC-Modell Pavilion A 250 NL würden besonders viele bromhaltige feuerhemmende Substanzen wie Tetrabromobisphenol-A (TBBPA) verwendet. Dahingegen hätten sich Unternehmen wie Samsung, Sony und Sony Ericsson mittlerweile verpflichtet, diese giftige Substanz aus ihren Produkten zu entfernen, so die Umweltorganisation.

Trotz des von der chinesischen Regierung verhängten Importverbots von E-Müll werden in Guiyu weiter täglich viele LKW-Ladungen Computerschrott aus allen Ländern entsorgt. (kf)