Green IT - Chancen im grünen Bereich für Dienstleister

05.05.2008
Das Schlagwort von der grünen Informationstechnologie wird momentan von vielen benutzt. Gern übersehen wird dabei, dass die IT selbst nur vergleichsweise geringfügig am CO2-Emissionsproblem beteiligt ist. Allerdings könnte sie in hohem Maße zu dessen Lösung beitragen.

Das Beratungshaus Pierre Audoin Consultants (PAC) GmbH vertritt die Meinung, dass die IT einen erheblichen Beitrag dazu leisten kann, die Kohlendioxidemissionen eines Unternehmens zu verringern. Allerdings würden sich viele Software-Unternehmen und IT-Dienstleister bislang wegen des Green-IT-Hype vor allem auf Rechenzentren fixieren. Dabei ließen sie das Gesamtbild und die langfristigen Chancen außer Acht, die sich aus dem Trend zu ökologischen IT-Konzepten ergeben würden.

PAC argumentiert, dass nur ein relativ kleiner Teil der Kohlendioxidemissionen - nämlich maximal fünf Prozent - von der Informationstechnologie verursacht werden. 95 Prozent hätten ihren Ursprung woanders.

In einer Situation, die gekennzeichnet sei von einem verunsicherten Markt, wären gerade IT-Dienstleister in der Lage, ihre Kunden auf dem Weg in eine CO2-arme Zukunft zu unterstützen. Viele zögern aber, sich dieser Herausforderung zu stellen. PAC erklärt sich diese Haltung damit, dass die Mehrheit der Dienstleister vor allem darauf fokussiert sei, IT-Abteilungen bei ohnehin existierenden Kostensenkungsvorhaben behilflich zu sein.

CO2-Rankings

PAC zitiert hierzu aus einem Briefing-Paper mit dem Titel "The Meaning of Green IT", der von der unabhängigen Analysten-Organisation "The Green IT Report" verfasst wurde und die mit PAC zusammenarbeitet. Hierin wird gefordert, dass IT-Dienstleister ihre eigene Organisation sowie ihre Produkte und Services "grün", das heißt umweltverträglich gestalten sollten. Außerdem fordert The Green IT Report, dass Serviceanbieter auch ihre Kompetenzen und ihr Lösungsportfolio in Sachen grüner IT erweitern müssen. Hierzu sollten sie eine CO2-Strategie und CO2-Messoptionen entwickeln. Zudem sollten sich IT-Dienstleister Gedanken über flexiblere Manufacturing- und Logistik-Lösungen machen. PAC formuliert in diesem Zusammenhang recht deutlich: "Durch "Greenwashing" zeichnen sich nur Verlierer aus." Womit die Berater sagen wollen: Nicht überall, wo heutzutage grün draufsteht in der IT-Industrie, steckt auch tatsächlich ein umweltgerechtes Konzept dahinter.

Gutes Beispiel Großbritannien

Als positives Beispiel für den Umgang mit dem Thema Umwelt führt PAC Großbritannien und die dortige britische Gesetzgebung an: Diese sieht CO2-Bepreisungstabellen sowie CO2-Rankings von Energie-Großverbrauchern vor. PAC denkt, dass solche Aktionen zu einem stärkeren Bewusstsein führen werden. Das Beratungshaus vertritt die Ansicht, dass sich künftig jene Software- und IT-Services-Anbieter am Markt gut positionieren können, die in der Lage sind, mit ihren Anwendungen und Prozessen Lösungen zur CO2-Reduktion anzubieten.

"Die IT selbst ist nur geringfügig am CO2 Emissionsproblem beteiligt, wird aber in hohem Maße zu dessen Lösung beitragen. IT-Dienstleister müssen sich jetzt positionieren, um Vorteile wahrzunehmen. Der Markt entwickelt sich zu schnell für eine abwartende Haltung", so Peter Foster, Director von The Green IT Report.