Green IT Award: Die Gewinner

30.11.2012
Die Bundesagentur für Arbeit, Daimler, die Deutsche Bank und Christmann Informationstechnik + Medien haben im Wettbewerb Green IT Best Practice Award 2012 abgeräumt. Und dann war da noch ein junges Talent aus den Niederlanden ...

Kein geringerer als Bundesumweltminister Peter Altmaier hatte die Schirmherrschaft für den Green IT Best Practice Award übernommen und damit gezeigt, wie ernst der Bundesregierung das Anliegen einer nachhaltigen, ökologisch bewussten Informations- und Kommunikationstechnik ist. Der Bedeutung entsprach das Bewerberfeld: 28 Unternehmen und Behörden stellten sich in drei Kategorien der Konkurrenz. Großkonzerne wie Daimler, die Deutsche Bank, die DB Systel, Beiersdorf Shared Services oder die IBM Deutschland Research & Development gingen an den Start. Ebenso wettbewerbsfreudig zeigten sich die Bundesagentur für Arbeit und andere Bundesbehörden, die Stadt Konstanz sowie die Universität Siegen.

Energieeffiziente IT-Systeme

Bewerben konnten sich die Firmen in drei Kategorien: Die erste, bezeichnet als "Energieeffiziente IT-Systeme - Green in der IT", legte den Fokus auf einen umweltbewussten Rechenzentrums-Betrieb. In der zweiten Kategorie "Einsatz von IT-Systemen zur Optimierung von Prozessen - Green durch IT" ging es für die Teilnehmer darum, zu belegen, wie sie IT einsetzen, um an anderer Stelle Energie zu sparen und den Ausstoß umweltfeindlicher Stoffe zu reduzieren.

Unter der dritten Kategorie "Visionäre Gesamtkonzepte (System- und Prozessgestaltung)" bewertete die Jury den Gesamtansatz einer nachhaltigen Strategie.

Intelligenter Einzelkämpfer

Schließlich vergaben die Juroren noch einen Sonderpreis, der in diesem Jahr an einen niederländischen Einzelkämpfer ging. Emile Nijssen, ein 25-jähriger Tüftler, präsentierte mit "Fluffy 2" (http://w.idg.de/111gBnI) das Konzept für einen besonders energieeffizienten PC und beeindruckte damit die Jury. Auch in seiner Heimat ist Nijssen bereits mit diversen Preisen bedacht worden.

Die Gewinner

In der Kategorie eins wurden mit der Bundesagentur für Arbeit und mit Christmann Informationstechnik + Medien gleich zwei Sieger gekürt. Die Behörde hat in einem Projekt zur Rechenzentrumskonsolidierung 200 dezentrale Data Center auf elf reduziert und damit den Energiehunger ihrer IT massiv verringert. Christmann, der andere Preisträger, unterstützte das Team des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) bei der "Student Cluster Challenge" auf der International Supercomputing Conference (ISC`12) in Hamburg. Hier bewiesen die Studenten und das Unternehmen, dass auch im High Performance Computing (HPC) vieles möglich ist. Mit einem auf neuesten Effizienztechnologien basierenden Green-IT-Design konnte der weltweit schnellste reine CPU-Cluster mit einem Verbrauch von unter drei Kilowatt gebaut werden.

In der zweiten Kategorie - Green durch IT - trug die Daimler AG den Sieg davon. Sie hatte sich mit den Lösungen "Prisma" (Produktionsinformationssystem für Maschinen und Anlagen) und "Energie-Manager" an dem Wettbewerb beteiligt. Den Stuttgartern ging es darum, den Energieverbrauch ihrer Produktionsmaschinen mit Hilfe von Steuerungstechniken zu senken und eine energieeffizientere Produktion zu erreichen. Die Jury überzeugte nicht nur das Ergebnis, sondern auch die konzernweite Ausrichtung des Projekts. Nicht nur die Nachhaltigkeitsziele wurden erreicht, auch die Zusammenarbeit zwischen der IT und Abteilungen wie Produktionsplanung oder Maschinen-, Werkzeug- und Produktionssysteme konnte verbessert werden.

Die Deutsche Bank siegte in der dritten Kategorie, den visionären Gesamtkonzepten, mit einem ehrgeizigen Acht-Punkte-Programm. Darin festgelegt sind Ziele wie die Klimaneutralstellung des Konzerns, ein Eco-Supplier-Programm, der Umgang mit ausgemusterten Geräten, Geschäftsreisen reduzieren, den Papierverbrauch senken, die Hardwareauslastung verdoppeln, die Energieeffizienz in den Hauptrechenzentren vervierfachen und schließlich den Energieverbrauch pro Mitarbeiter an den Standorten halbieren.

Eine ausführliche Berichterstattung über die Projekte finden Sie auf unserer Website unter www.computerwoche.de/ 2528234.

Von Jan-Bernd Meyer