System bewältigt 250 Aktionen pro Stunde

Grau bringt Robotersystem für die RZ-Automatisierung

27.03.1992

BÖHMENKIRCH (pi) - Wenig Platz benötigt das neue Archivsystem "Abba/2", mit dem Grau Automation Rechenzentren ausstatten will. Dabei biete das Robotersystem im Gegensatz zum Vorgängermodell ein besonderes Feature, meldet das Unternehmen aus Böhmenkirch. Während beim Abba-Vorläufer nur 1/2-Zoll-Bänder verwendet werden konnten, arbeitet die neue Archivierungslösung mit jedem automatisierbaren Datentäger.

Wie der Anbieter berichtet, reicht für das System im Quadroturm (Durchmesser: 2,24 Meter) bei 2800 Magnetband-Kassetten eine Raumhöhe von 2,43 Metern aus. Mit 3840 Kassetten sei das Produkt jedoch auch für 2,05 Meter hohe Räume erhältlich. Stehen vertikal 2,80 Meter zur Verfügung, lassen sich bis zu 5760 Kassetten verwenden. Werden Datenträger mit doppelter Bandlänge eingesetzt, beträgt die Speicherkapazität bis zu 13,8 TB pro Turm. Da die Installation auch auf einem Doppelboden möglich ist, eignet sich die Komponente Grau zufolge auch für den Einsatz direkt im Rechenzentrums-Bereich .

Verglichen mit der Vorgängerlösung, wurde dem Unternehmen zufolge der Raumbedarf erheblich verringert. Dies habe man erreicht, indem das System auf einem neuen Robotertyp von Bosch basiert. Die Stuttgarter sind zudem als Minderheitsgesellschafter an Grau Automation beteiligt. Mit dieser Bosch-Entwicklung konnte die bewegte Masse des Roboters um 65 Prozent reduziert werden, meldet der Anbieter. Ferner bringe die Lösung nahezu die doppelte Fahrgeschwindigkeit wie bisher. Zudem erfolge das Lesen der Barcodes nicht mehr per Infrarot-Leser, sondern via kleiner Kameras, was zudem zur Beschleunigung der Archivierungsvorgänge beitrage, heißt es weiter.

Bisher bewältigte ein Fahrroboter etwa 150 Aktionen pro Stunde, erklärt Grau Automation. Bei Abba/2 sei die Geschwindigkeit auf 250 Aktionen stündlich gesteigert worden.

Durch die Komponenten Bauweise hat der Anwender die Möglichkeit, das Gerät während des laufenden Betriebs zu erweitern. Zudem betont der Hersteller, daß sich alle marktüblichen Laufwerke in Verbindung Abba/2 einsetzen lassen. Auch die Wartung ist bereits geklärt. "Die First-Level-Wartung wird von unseren Wartungs- und Vertriebspartnern IBM, Siemens-Nixdorf, Hitachi und Tandem direkt bei deren Kunden durchgeführt", erklärt Grau-Geschäftsführer Harmut Reichert. "Auch die Ersatzteilversorgung ist so geregelt, daß der Kunde das Robotersystem von den Wartungspartnern mitbetreuen lassen kann, mit denen er bis lang seine Verträge abgeschlossen hat."

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