WLAN-Hotspots

Gratis-WLAN und Hotspots – überall in Deutschland kostenlos surfen

25.11.2017
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

VPN: Nur so surfen Sie wirklich sicher am Hotspot

Ein Virtual Private Network (VPN) bietet die sicherste Methode fürs Surfen im öffentlichen WLAN – ist allerdings auch am kompliziertesten einzurichten. Nur so ist jedoch tatsächlich der gesamte Datenverkehr Ihres Rechners im WLAN verschlüsselt und auch für einen Angreifer unbrauchbar. Darüber hinaus bekommt ein Lauscher dann nicht einmal mit, mit welchen Webseiten Sie sich verbinden.

Mit einer kostenlosen VPN-Erweiterung verschlüsseln Sie den Datenverkehr.
Mit einer kostenlosen VPN-Erweiterung verschlüsseln Sie den Datenverkehr.

Auch ein VPN können Sie in unterschiedlichen Sicherheitsstufen einrichten und sich dabei an den jeweiligen Anwendungen orientieren, die Sie in einem öffentlichen WLAN nutzen wollen: Erledigen Sie alle Aufgaben über den Webbrowser, genügt ein VPN-Add-on für Edge, Firefox oder Chrome. Wollen Sie auch Onlinedienste nutzen, die nicht per Browser erreichbar sind wie E-Mail, FTP oder Messaging-Dienste, installieren Sie den VPN-Client eines VPN-Dienstes. In beiden Fällen läuft der verschlüsselte Internetverkehr dann über die Server des VPN-Dienstleisters – Sie müssen diesem also vertrauen. Wenn Sie das nicht tun, haben Sie auch die Möglichkeit, ein VPN einzurichten, das bis zu Ihrem Heimnetz reicht – vorausgesetzt, Ihr Router kann als VPN-Gegenstelle arbeiten, was beispielsweise bei einer Fritzbox zutrifft. Auf jeden Fall sollten Sie das VPN einrichten, bevor Sie unterwegs sind, damit Sie vom Start weg im öffentlichen WLAN geschützt sind.

Empfehlenswerte Browser-Erweiterungen sind Hoxx VPN Proxy, Browsec VPN und Zenmate Security. Die Add-ons gibt es für Firefox und Chrome. Wenn Sie mit Firefox surfen, können Sie unter https://addons.mozilla.org/de/firefox/ nach den Erweiterungen suchen und diese über „Zu Firefox hinzufügen“ auch gleich installieren. Beim Google-Browser finden Sie Erweiterungen unter https://chrome.google.com/webstore/category/extensions. Beim gewünschten Add-on klicken Sie auf „Hinzufügen“. Beim jeweiligen VPN-Dienst müssen Sie sich per E-Mail registrieren und ein Benutzerkonto anlegen, mit dem Sie sich danach anmelden, um die Browser-Erweiterung zu nutzen. Abgesehen davon sind die Add-ons kostenlos.

Wenn Sie einen VPN-Client auf Ihrem Windows-Notebook installieren, wird Ihr kompletter Datenverkehr im öffentlichen WLAN verschlüsselt. Sie sind dann mit einem VPN-Server des Anbieters verbunden, wofür Sie auch ei-nen ausländischen Standort mit entsprechender IP-Adresse wählen können, um zum Beispiel Geosperren zu umgehen. Es gibt eine Vielzahl kostenloser VPN-Tools, wie etwa Cyberghost, Okay Freedom oder den deutschen Anbieter Zenmate. Allerdings sind die kostenlosen Versionen teilweise stark eingeschränkt: Sie müssen auf den Start der VPN-Verbindung warten, es steht Ihnen lediglich ein begrenztes Datenvolumen zur Verfügung, Sie müssen außerdem Werbeeinblendungen akzeptieren oder können den Serverstandort nicht frei wählen. Sind Sie nur ab und zu in einem öffentlichen WLAN unterwegs, sollte das ausreichen. Ansonsten wählen Sie einfach den kostenpflichtigen Service des VPN-Dienstleisters, die es ab rund 5 Euro pro Monat gibt. Eventuell haben Sie jedoch auch schon einen VPN-Client auf Ihrem Rechner: Einige aktuelle Antiviren-Suiten bringen einen eigenen VPN-Dienst mit, wie das beispielsweise bei Kaspersky Internet Security und Avira Total Security Suite der Fall ist.

Router als VPN-Server betreiben und über eine sichere verschlüsselte Verbindung im Hotspot surfen.
Router als VPN-Server betreiben und über eine sichere verschlüsselte Verbindung im Hotspot surfen.

Stellen Sie ein VPN zwischen Ihrem Notebook und Ihrem Router her, läuft der Datenverkehr verschlüsselt durch das öffentliche WLAN und anschließend von Ihrem Router ins Internet – so als würden Sie aus dem Heimnetz heraus online gehen. Der Router dient dabei als VPN-Server – meist auf Grundlage des Open-Source-Tools Open VPN: Um dieses VPN einzurichten und auf dem Router zu aktivieren, stellen die Anbieter passende Tools bereit: Von AVM zum Beispiel gibt es „FRITZ!Box-Fernzugang einrichten“ (für Windows 10 nur als Beta-Version) und „FRITZ!Fernzugang“. Eine Anleitung für diese Programme finden Sie unter www.pcwelt.de/ixRDta . Wie Sie bei einem Asus-Router vorgehen, lesen Sie unter www.pcwelt.de/Lyu5qX. Informationen für das Einrichten eines VPNs mit einem Netgear-Router stehen unter www.pcwelt.de/8CRC1t für Sie bereit.

Mit Smartphones und Tablets lässt sich ein VPN ebenfalls nutzen: Für Android und iOS gibt es zahlreiche passende Apps – auch von den genannten Herstellern wie zum Beispiel Cyberghost, Hotspot Shield und Zenmate.

Funknetz freigeben: Eigenes WLAN als Hotspot einrichten

Die neue gesetzliche Regelung gewährt Ihnen Schutz, wenn Sie selbst ein öffentliches WLAN anbieten möchten: Sei es für die Kunden Ihres Unternehmens oder als Privatperson für Ihre Nachbarn. Haben Sie einen Onlinezugang der Telekom oder von Vodafone und einen Router des jeweiligen Herstellers, lässt sich die Hotspot-Funktion freischalten: Sie können dann im Gegenzug über die freigegebenen WLANs aller anderen Kunden kostenlos surfen, bei der Telekom sogar an allen Hotspots des Anbieters.

Im Telekom-Kundencenter lässt sich der kostenlose Hotspot-Dienst WLAN To Go aktivieren.
Im Telekom-Kundencenter lässt sich der kostenlose Hotspot-Dienst WLAN To Go aktivieren.

Das entsprechende Angebot der Telekom heißt WLAN To Go: Möchten Sie ein eigenes öffentliches WLAN anbieten, brauchen Sie einen All-IP-Anschluss der Telekom sowie einen Speedport-Router wie W724V, Neo oder Hybrid. Im Telekom-Kundencenter buchen Sie den Zusatzdienst WLAN To Go unter „Meine Extras“. Dort lässt sich dieser auch wieder abschalten.

m Anschluss daran wird der Dienst über die Fernwartung Easy Support auf Ihrem Router aktiviert – Sie erkennen das entweder im Router-menü unter „Internet -> WLAN TO GO (HotSpot)“ oder an dem neuen WLAN mit der SSID „Telekom_FON“. Dieses Funknetz ist komplett von Ihrem Heimnetz-WLAN getrennt, der Datenverkehr wird über einen Proxyserver der Telekom abgewickelt. Außerdem ist über den Hotspot nur die ungenutzte Bandbreite Ihres DSL-Zugangs verfügbar, sodass sich Ihr Internettempo nicht reduziert.

Einen ähnlichen Service bietet Vodafone mit Homespot an: Der Service ist bei allen Kabelkunden, die das WLAN-Modem Homebox oder eine Fritzbox 6490 von Vodafone als Modemrouter haben, ab Werk eingeschaltet. Ist das bei Ihrem WLAN-Modem nicht der Fall, müssen Sie im Kundencenter die WLAN-Option für zwei Euro im Monat zusätzlich buchen. Den Homespot-Service können Sie dort unter „Einstellungen -> Interneteinstellungen“ auch deaktivieren. Dann kann es nach Angaben von Vodafone bis zu sieben Tage dauern, bis Homespot im Router abgeschaltet wird. Beim Vodafone-Modem lässt sich der Bridge-Modus beispielsweise lediglich dann im Kundencenter aktivieren, wenn der Homespot-Service abgeschaltet ist. Den Bridge-Modus benötigen Sie, wenn Sie einen eigenen WLAN-Router für das Heimnetz am Vodafone-Modem anschließen wollen.

Ihr privates WLAN geben Sie über den Gastzugang im Routermenü frei.
Ihr privates WLAN geben Sie über den Gastzugang im Routermenü frei.

Ein nicht kommerzielles Angebot für öffentliches WLAN bietet die Freifunk-Initiative: Auch hier stellen Sie als Mitglied Ihr WLAN für andere zur Verfügung und können im Gegenzug an den Freifunk-Hotspots surfen. Unter https://freifunk.net/wie-mache-ich-mit/community-finden/ finden Sie die Adresse der Freifunk-Gemeinschaft in Ihrer Nähe. Dort bekommen Sie zudem Informationen darüber, wie Sie Ihren Router in das Freifunk-Netz einbinden und ob Sie das lokale Freifunk-Netz auch verwenden können, ohne selbst einen Knotenpunkt bereitzustellen. Um Teil des Netzwerkes zu werden, müssen Sie eine alternative Firmware auf der Basis der Open-Source-Entwicklung OpenWrt auf Ihrem Router einspielen – die kann je nach lokaler Freifunk-Gemeinschaft unterschiedlich sein. Viele lokale Freifunk-Communities bieten jedoch günstig fertig konfigurierte Geräte an. Des Weiteren pflegt jede Freifunk-Vereinigung eine Karte der vor Ort verfügbaren Hotspots mit Infos dazu, ob der Hotspot online ist und wie viele Freifunker dort gerade surfen.

Das Gratis-Tool eines VPN-Anbieters reicht aus, wenn Sie nur gelegentlich in einem Hotspot surfen.
Das Gratis-Tool eines VPN-Anbieters reicht aus, wenn Sie nur gelegentlich in einem Hotspot surfen.