Die Schweizer

Gratis-iPhone für Schüler

21.08.2009
Notebook-Klassen in Schulen sind keine Seltenheit mehr. Fünftklässler einer Schweizer Schule dürfen sich freuen: Sie bekommen ein iPhone 3G für den Unterricht.

In einem Pilotprojekt an der Schweizer Projektschule Goldau bekommt jeder Schüler einer 5. Klasse ein neues iPhone 3G. Das Handy wird zunächst ausschließlich als Lernmittel an der Schule eingesetzt, in einer späteren Projektphase können die 11-jährigen auch privat damit im Internet surfen und Telefonieren. Die Kosten für die Geräte und die Mobilfunkverträge übernimmt der Schweizer Netzbetreiber Swisscom.

Bereits der erste Umgang mit dem Kulthandy begeistert die 17 Schüler. "Sie haben das iPhone in den ersten zehn Minuten ausprobiert und sofort gezeigt, dass sie schnell begreifen. Durch ihr angstfreies Ausprobieren verstanden sie sehr schnell viele Funktionen. Es vergingen keine 15 Sekunden, da machten die ersten bereits Fotos voneinander", schreibt der Klassenlehrer Christian Neff in dem projektbegleitenden Blog. Das iPhone soll ein Lernbegleiter seiner Schüler sein, genauso wie der Stift, das Mathebuch oder die Malschürze, so Neff weiter. Es soll zum alltäglichen Werkzeug in der Klasse werden und als Lexikon und Nachschlagewerk dienen.

Das iPhone-Schulprojekt wird vom Institut für Medien und Schule betreut, das an der Pädagogischen Hochschule im Kanton Schwyz (PHZ) angesiedelt ist. Es ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Die Forscher wollen herausfinden, wie ein persönliches Smartphone den Schulalltag verändert und ob es den Umgang der Kinder mit Computer und Internet beeinflusst. Außerdem sollen konkrete Unterrichtsszenarien getestet werden. Man will schauen, wie sich Smartphones sinnvoll in die Unterrichtsarbeit einbinden lassen.

Das neue und innovative an dem Projekt fasst Projektleiter Döbeli in einem Satz zusammen: Zum ersten Mal haben Primärschulkinder jederzeit und überall einen Kleincomputer mit Internetzugang zur Verfügung. Während das Handy an den meisten anderen Schulen verboten ist, soll es in Goldau den Unterricht berreichern, hofft Döbeli. Damit spricht er auch ein großes Paradoxon an, mit dem sich die moderne Schule auseinandersetzen muss. Während sie versucht, Kinder und Jugendliche an moderne Kommunikationsmittel heranzuführen, verbietet sie vielerorts die Nutzung von Handys auf dem Schulgelände.

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