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Flipboard

Gratis-App macht iPad zum sozialen Newsreader

22.07.2010
Von pte pte
In den USA sorgt derzeit eine neue iPad-Applikation für Begeisterung innerhalb der technikbegeisterten Medienwelt: Flipboard.

Flipboard, so der Name des Programms, das kostenlos in Apples App Store zum Download angeboten wird, greift auf Inhalte aus Online-Quellen wie Facebook oder Twitter zurück und arrangiert diese in Form eines personalisierbaren "Print-Magazins". Die Entwickler des eigenen Angaben zufolge "ersten sozialen Newsreaders" versprechen den Usern dabei ein völlig neuartiges Leseerlebnis, das die Welt der sozialen Online-Medien von Grund auf revolutionieren könnte.

"Wir verändern die Art und Weise, wie Menschen Inhalte entdecken und miteinander teilen, indem wir die Schönheit und Usability von Print-Magazinen mit der Stärke von Social Media kombinieren", erklären die beiden Flipboard-Gründer Mike McCue und Evan Doll. Mit der Applikation, die speziell für das iPad entwickelt worden sei, würden Geschichten, Bilder und Neuigkeiten, die auf Facebook oder Twitter miteinander geteilt werden, zum Leben erweckt. "Mithilfe der zeitlosen Qualität von Printprodukten können Social-Media-Inhalte optisch viel ansprechender und damit auch massentauglicher gestaltet werden", so die App-Entwickler.

Mehr als einer Milliarde Nachrichten würden jeden Tag in sozialen Online-Netzwerken gepostet, rechnen McCue und Doll vor. Dieser Umstand führt letztendlich dazu, dass sich User durch eine Unmenge an eintreffenden Meldungen und Internetlinks auf verschiedenen Webseiten klicken müssten, um am Laufenden zu bleiben. "Mit Flipboard gibt es dieses Problem nicht mehr. Hier hat der Nutzer sofort alle Geschichten, Kommentare und Bilder auf einen Blick parat", erläutern die beiden findigen Entwickler.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der iPad-App ist die Möglichkeit, sich je nach Belieben eine personalisierte Magazinausgabe zusammenstellen zu lassen. Hierfür stehen dem User eine Reihe von vordefinierten Kategorien wie etwa "Sport", "News", Tech" oder "Style", auf Wunsch können aber auch selbst eigene Themengebiete erstellt werden. Für die Inhalte sorgen beispielsweise Twitter-Feeds von Nachrichten-Organisationen, Blogs oder Medien. Die Artikel selbst werden jeweils nur mit dem ersten Absatz dargestellt.

"Ob der prinzipiell sicher interessante Ansatz von Flipboard sich auch in der Praxis bewähren kann, werden wohl erst die nächsten Wochen und Monate zeigen", meint Eva Werner, stellvertretende Pressesprecherin des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), auf Nachfrage von pressetext. Doch auch wenn die iPad-App am US-Markt erfolgreich sein kann, heißt das noch lange nicht, dass dies auch in Deutschland der Fall ist. "Fest steht, dass diese Applikation unserer Ansicht nach zwar eine nette Spielerei, aber keinen Zeitungsersatz darstellen kann", so Werner abschließend. (pte)