Arbeitsplätze und Mikroelektronik:

Graphisches Gewerbe unter Druck

03.04.1981

ZÜRICH (sg) - Sorge um Arbeitsplätze und Arbeitsqualität kennzeichneten die kürzlich in Zürich abgehaltene, ganztägige Informationstagung der Schweizerischen Graphischen Gewerkschaft (SGG). Sie stand unter dem Thema "Mikroelektronik - Chance oder Bedrohung?" Professor Klaus Traube und Zentralsekretär Karl Gruber vom Christlichen Metallarbeiterverband (CMV) entwarfen ein düsteres Zukunftsbild.

Tausende von Arbeitsplätzen stünden infolge der dritten technologischen, von der Mikroelektronik entscheidend geprägten Revolution auf dem Spiel. Auch wenn kein Sturm auf die Computer bevorstehe, sollten im Kampf um die Interessen der Arbeitnehmer notfalls auch "heftige Arbeitskonflikte nicht gescheut werden".

Nach Gruber wird jeder zweite Arbeitnehmer in der Schweiz früher oder später, direkt oder indirekt von den Auswirkungen der neuen Technologie betroffen sein. Dabei ließen die Referenten keinen Zweifel daran, daß Arbeitsplätze ganz einfach wegrationalisiert werden würden.

Daran ändere auch wenig bis gar nichts die oft zitierte Auffangwirkung des Dienstleistungssektors; denn da gerade hier eine große Rationalisierungslücke besteht, werde auch der Dienstleistungssektor noch einige einschneidende Änderungen erfahren. Nach Gruber wird es bestenfalls darauf hinauslaufen, daß gegenüber fünf verlorenen Arbeitsplätzen einer gewonnen werden kann.