Frost & Sullivan-Studie bescheinigt europäischen Herstellern zu geringe Aktivität:

Grafische Datenverarbeitung fest in US-Hand

11.09.1981

LONDON (rs) - Verzehnfachen soll sich nach einer Prognose der Frost & Sullivan Ltd. der Markt für grafische Datenverarbeitung. Die Londoner Marktforscher sagen in ihrer Studie "Computer-Grafikausrüstung auf europäischen Industriemärkten" vorher, daß bis 1990 die Drei-Milliarden-Dollar-Marke erreicht werde.

Auf sämtliche Industriezweige wird sich die grafische Datenverarbeitung auswirken, verkündet die Studie. Bislang seien die Aktivitäten auf diesem Gebiet auf große Betriebe beschränkt: Nahezu 80 Prozent der Installationen dieses neuen Wachstumsmarktes ständen in Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten. Die durchschnittliche Investition für ein Grafiksystem ermittelten Frost & Sullivan aufgrund einer Umfrage mit rund 200 000 Dollar. In einigen Fällen betrage der Auf??? für die Software noch einmal 300 000 Dollar.

Auf dem Software-Sektor fanden die Londoner heraus, daß rund die Hälfte der Unternehmen, die grafische DV einsetzen, ihre Programme selbst entwickelt. Fortran sei dabei mit 65 Prozent die am meisten verwendete Programmiersprache, gefolgt von Basic (15 Prozent), APL (10) und Assembler (8).

"Europa", so heißt es in der Studie, "ist gänzlich von amerikanischer Technologie und Hardware-Produktion abhängig." Immerhin würden 85 Prozent des Grafik-Marktes von Produkten amerikanischer Hersteller bedient. Europäische Unternehmen könnten nur bei Software oder Peripherie wie Plottern konkurrier?? Frost & Sullivan versuchen dies durch Absatzaufschlüsselungen zu untermauern, wobei 55 Hersteller erfaßt wurden. Diese Hersteller würden 90 Prozent des europäischen Marktes auf sich vereinigen.

Die Analyse zeigt, daß Tektronix bei Grafik-Bildschirmen, Calcomp bei automatischen Zeichensystemen- und Computervision bei Turnkey-Systemen die Nase vorn haben. Europäische Computer-Hersteller hätten bis jetzt auf dem Grafik-Markt recht wenig Aktivität gezeigt, folgern Frost & Sullivan. Trotz der dominanten Position der US-Hersteller befaßt sich die Studie vorwiegend mit den europäischen Unternehmen.

Benson beispielsweise sei eine der "wenigen europäischen Firmen mit internationalem Erfolg", Ferranti Cetec Graphics biete eine "vollständige Palette von Peripheriegeräten" und Cisi-Gixy schließlich sei "das wichtigste europäische Unternehmen in Sachen Software und Dienstleistungen". Eine Übersicht mit den europäischen Anbietern auf dem Grafik-Markt sowie deren Produktlinien beschließt die Untersuchung.

Informationen: Frost & Sullivan Ltd., 104-112 Marylbone Lane, London W1M 5FU,

Tel.: 01-486-83 77/83 79.