Kanadische Information Center erwarten Benutzeransturm:

Grafikprogramme im IC am meisten gefragt

21.02.1986

TORONTO\ONTARIO(CWN) - Mit 50 Prozent mehr Benutzern rechnet fast die Hälfte der kanadischen Information Center bis Ende 1986. Nach Vermutungen von International Data Corp. Canada Ltd. (IDC) könnte sich bei einigen Benutzerservicezentren die Kundenzahl bis zum Jahresende sogar verdoppeln - falls sie den Usern eine komfortable Technik offerieren.

In Kanada gibt es etwa 200 Information Center, so von ID geschätzt, die sich in verschiedenen Stadien der Ausgestaltung befinden. Ein Viertel dieser Zentren ist seit über drei Jahren in Betrieb, während weitere 25 Prozent vor zwei bis drei Jahren die Arbeit aufgenommen haben.

Die in Toronto angesiedelte Texaco Canada Inc. beispielsweise baute ihr Benutzerservicezentrum 1981 auf. Ein Team von zehn Mitarbeitern betreut inzwischen 570 Anwender. Lediglich sechs Prozent der befragten Unternehmen verfügen jedoch über ein Information Center in dieser Größenordnung. Etwa ein Drittel der Zentren ist für 200 bis 300 Endbenutzer zuständig.

Fred Adil, verantwortlich für das Information Center der Texaco, erklärte, seine Kundschaft sei im Jahre 1985 um 20 Prozent gewachsen. Gegenwärtig würden Rationalisierungsmaßnahmen in bezug auf die eingesetzten Produkte getroffen, um mit der ständig steigenden Zahl an Benutzern Schritt halten zu können. Erklärtes Ziel sei es, mit einem Minimum an Geräten möglichst viele Anwender zu bedienen.

Die größte Nachfrage im Information Center besteht laut Adil gegenwärtig nach Grafikprogrammen, die Mitte 1985 eingeführt wurden. Aus der Studie des Marktforschungsunternehmens läßt sich erkennen, daß Grafik künftig eine wichtige Rolle beim Endbenutzer spielen wird: Auf den Einkaufslisten der Information Center stehen deshalb Laserdrucker und andere grafische Ausgabegeräte an erster Stelle.

Auch die Stadt Toronto bemüht sich momentan darum, ein eigenes Benutzerservicezentrum aufzubauen. Der wichtigste Grund für die Errichtung dieses Zentrums gleicht der Antwort von fast einem Drittel der von IDC Befragten: Weg von der rein technischen Kundenunterstützung und hin zum Abbau des Anwendungsstaus in der Datenverarbeitung.

Derzeit sind im gesamten Stadtgebiet zirka 700 Terminals und 100 Mikrocomputer installiert. Ziel ist es, dem Endanwender die Möglichkeit zu geben, mehr Verantwortung für Programmentwicklungen zu übernehmen und damit die zentrale Datenverarbeitung zu entlasten.

Mit den wachsenden Ansprüchen der Endbenutzer Schritt zu halten, wird nach Ergebnissen von IDC das Hauptproblem bleiben, mit dem sich die Information Center in den nächsten zwei Jahren auseinandersetzen müssen. Zu weiteren wichtigen Faktoren zählen die Mikro-Mainframe-Kopplung, lokale Netze (LAN) sowie, last but not least, Budgetverknappungen.