CAD-Systeme werden billiger:

Grafikmarkt kommt nur langsam in Schwung

23.09.1983

NEW YORK (VWD) - Erst jetzt kommen in den USA auch bei mittleren und kleineren Ingenieur- und Architekturbüros und in den Industriedesigner-Studios Computer als Arbeitsinstrumente langsam in Mode. Der Grund: Bisher waren CAD-Systeme für die meisten zu teuer.

CAD-Systeme kosteten bisher mindestens 100 000 und in der Regel zwischen

200 000 und 600 000 Dollar. Damit waren sie für viele der kleineren Entwurf- und Architekturbüros zu teuer, wobei 85 Prozent aller amerikanischen Architekturbüros und ein Großteil der Industrieunternehmen Kleinbetriebe mit weniger als 15 Mitarbeitern sind.

Seit kurzem sind aber mehrere US-Anbieter mit "billige"' CAD-Systemen auf den Markt gekommen, die einschließlich der Software für etwa 30 000 Dollar zu haben sind. Computerfachleute erwarten deshalb ein deutliches Wachstum der CAD-Billigsysteme zu 29 Millionen Dollar Gesamtumsatz im laufenden Jahr auf 881 Millionen Dollar in 1987. Den Auftakt dieses auch für die Computerbranche ungewöhnlich starken Wachstums wird das Jahr 1984 mit einem erwarteten Zuwachs von 50 Prozent beim Verkauf der neuen Systeme bringen.

So bietet beispielsweise die Bausch + Lomb Inc. ihren neuen "ProDraft"-Architektur-Design-Computer an. Die United Networking Systems Inc. (UNS) hat gerade die Softwarerechte für das "Draft-Aid-System" der in der Branche angesehenen texanischen Safford Systems Inc. erworben, das für viele Ingenieurentwicklungsarbeiten von zahlreichen Gesellschaften eingesetzt wird.

Die UNS sieht einen potentiellen Kundenkreis von mehreren hunderttausend Ingenieuren, Architekten und Designern. Das "Draft-Aid-System ist für den

IBM-Personal-Computer "XT" gedacht, doch wird es in Kürze auch für andere Mikrocomputer verfügbar sein. Die Anbieter von CAD-Systemen schlagen damit den gleichen Weg ein wie die Computerindustrie selbst, nämlich hin zum möglichst großen Kundenkreis mit immer billigeren Geräten und preisgünstiger Software.