Sonderlasten und Preiskampf

Grafikchip-Spezialist Nvidia sieht rot

13.08.2008
Der weltweit führende Grafikchip-Spezialist Nvidia ist durch eine Sonderbelastung wegen Produktfehlern tief in die roten Zahlen gerutscht.

Der Verlust des US-Herstellers lag in seinem zweiten Geschäftsquartal bei 121 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 173 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel auch wegen des Preiskampfes in der Branche um knapp fünf Prozent auf 893 Millionen Dollar (umgerechnet 598 Millionen Euro), teilte Nvidia am Dienstag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Santa Clara mit.

"Unser Abschneiden war enttäuschend", räumte Konzernchef Jen-Hsun Huang ein. Nividia habe den Preiskampf am Markt falsch eingeschätzt. Das Unternehmen hatte bereits im Juli seine Prognosen nach unten geschraubt. Die Einmalkosten wegen der technischen Probleme beliefen sich auf 196 Millionen Dollar. Bereinigt um diese und andere Sondereffekte erzielte Nvidia im Ende Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal einen Pro-forma-Gewinn von 75 Millionen Dollar, der leicht über den Erwartungen der Analysten lag.

Der Markt für Grafikchips ist wegen des Booms von Computerspielen immer stärker umkämpft. Die PC-Chipriesen Intel und AMD machen dem Spezialanbieter Nvidia zunehmend Konkurrenz. AMD bringt gerade eine neue leistungsfähigere Grafikkarte mit zwei verbundenen Grafikbeschleunigern (GPUs) auf den Markt. Der weltgrößte Chipkonzern Intel kündigte vor kurzem seinen neuen x86-basierenden Grafik-Prozessor "Larrabee" als Auftakt für neue Modelle mit mehreren Prozessor-Kernen an. (dpa/tc)