Frost & Sullivan prognostiziert neue Anwendungen

GPS ist auf dem Weg zum Massenmarkt

21.08.1998

Der Bekanntheitsgrad des Global Positioning System (GPS) läßt noch zu wünschen übrig. Das mußte Betrand Fourtanier, Telecom-Analyst bei Frost & Sullivan, bei der Präsentation einer Studie zum europäischen GPS-Markt einräumen. Doch die Markterhebung macht Hoffnung, was die Absatzentwicklung betrifft.

Anwender aus den Branchen Verkehr, Fertigung, Luftfahrt, Landwirtschaft, Umwelt und Gesundheit können mit neuen Möglichkeiten für ihre Kerngeschäfte rechnen. Zum Massenmarkt werden sich GPS-gestützte Verkehrsleitsysteme in PKWs entwickeln. Heute sind diese Geräte nur in Wagen der Luxusklasse üblich. Zudem wird es Handies mit GPS-Empfänger geben, die etwa als Pannenmelder eingesetzt werden. Die Schiffahrt, bislang noch wichtigster Anwender der satellitengestützten Positionsbestimmung, kann auf neue Navigations- und Überwachungsfunktionen hoffen. Die kommenden Instrumente dürften zudem billiger werden als heutige Geräte.

In der Landwirtschaft sollen die Trabanten im Orbit die Sähmaschinen derart führen, daß Präzisionsanbau betrieben werden kann. Schließlich lassen sich die Signale aus dem All nutzen, um in unternehmensweiten und TK-Netzen Synchronisationsaufgaben zu übernehmen.

Die guten Aussichten der GPS-Branche verschärfen den Wettbewerb. Früheinsteiger wie Ashtech und Tremble konnten ihre Position zementieren und sogar ausbauen, doch Großkonzerne sind aufmerksam geworden. Die ersten Übernahmen, etwa von Magellan durch Orbital Sciences Corp., sind vollzogen. Mit dem Trend zu Massenanwendungen werden Fertigungskapazitäten und strenge Kostenkontrolle eine immer wichtigere Rolle spielen. Davon profitieren vor allem größere Unternehmen. Frost & Sullivan erwartet daher weitere Akquisitionen.