Google: Wo soll das enden?

05.10.2005
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Aber Anwendungen sind nicht alles. Ein Abkommen, das Google kürzlich mit T-Mobile abschloss, aber auch Zukäufe von Mobility-Startups wie Dodgeball oder Android untermauern die Spekulationen, dass der Internet-Gigant zudem noch eine "Google-everywhere-Strategie" verfolgt. Insbesondere bei Android handelt es sich um eine geheimnisvolle, nicht einmal zwei Jahre alte Company, deren Gründer Andy Rubin zuvor Wireless-Geräte entwickelt hatte. Gegenüber dem Wirtschaftsmagazin "Business Week" sagte Rubin, Mobilgeräte, die Lokalisierungseigenschaften besitzen und auf die Vorlieben des Benutzers verweisen, gehöre die Zukunft.

Auch technisch ist Google den Ausführungen Arnolds zufolge in der Lage, als weltweiter Anbieter von Applikationen in zunehmender Vielfalt aufzutreten: "Das Unternehmen verfügt über eine skalierbare IT-Architektur auf der Basis von Commodity-Hardware." Google könne seine Kapazitäten schnell und zu geringen Kosten beliebig ausweiten - anders als manche Konkurrenten, die sich eng an die Architekturen einzelner Anbieter gebunden hätten. Viele billige Server, geclustert und mit Open-Source-Software bestückt, fügen sich zu einer leistungsfähigen IT-Landschaft zusammen. Defekte Rechner können jederzeit und durch neue ersetzt werden, ohne dass die Infrastruktur leidet.

Das Szenario einer beliebig skalierbaren IT-Landschaft, die mit jeder Last umgehen kann, wird durch Googles jüngsten Aufkauf ungenutzter Glasfaserkapazitäten noch gestützt. Das Unternehmen, dem auch Interesse am Aufbau eines eigenen weltweiten Backbones nachgesagt wird, könnte damit erst einmal ganz pragmatisch eine preiswerte und leistungsfähige Kommunikation zwischen seinen Datenzentren sicherstellen. Dabei ist auch hier nicht klar, ob Google das überhaupt will oder ob das Backbone für andere Zwecke genutzt werden soll.