Google: Wo soll das enden?

05.10.2005
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Bargeldreserven von fast sieben Milliarden Dollar deuten darauf hin, dass Google auch künftig beliebig Programme entwickeln oder zukaufen kann. Anders als in der restlichen Welt scheint Geld in Googles Universum aber keine große Rolle zu spielen. Es ist Mittel zum Zweck, und genau der ist das große Geheimnis: Was verfolgt die Company abseits ihres exorbitanten Wachstums eigentlich für Absichten? "Google positioniert sich als Lieferant von Anwendungen für jeden Gerätetyp", meint Buchautor Arnold, der zuvor 30 Jahre als Finanz- und Technologieanalyst tätig war. Das dahinter stehende Paradigma sei ein anderes als Microsofts Desktop-zentrierte Ausrichtung.

Google diversifiziert

Das Angebot Googles ufert immer weiter aus. Neben der klassischen Suchmaschine tritt das Unternehmen inzwischen in folgenden Disziplinen an, wobei die Sammlung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann:

Spezielle Suchmaschinen für Produkte, für Büchertexte, für Desktop-Inhalte, Such-Appliances für Firmen, Web-Mail-Angebote, Web-Video-Angebote, Nachrichtenportale, Routenplaner und Satellitenbilder, Internet-Telefonie und Instant Messaging, Glasfaser-Backbone, WLAN-Zugänge, Powerline-Verbindungen, Bildverwaltungsprogramme, Social Software, Blogs und Newsgroups.

Services über das Netz

Auch Sun und Oracle hätten die Zukunft des netzbasierenden Computings beschworen und die Bedeutung mobiler Endgeräte erkannt. Doch es gebe einen entscheidenden Unterschied: "Sun definierte Network Computing, Oracle versuchte es zu etablieren, aber Google setzt es wirklich um." Wenn die Zukunft der Software tatsächlich im Service liegt, hat das Unternehmen gegenüber den alten Anbietern einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorsprung.