Mitgründer Page übernimmt

Google wechselt Führungsspitze aus

21.01.2011

Online-Werbung bringt nach wie vor das meiste Geld

"Eric ist ein toller Firmenchef und ich habe viel von ihm gelernt", sagte Page in einer Telefonkonferenz. Das Geschäft blüht: Im Schlussquartal 2010 stieg der Umsatz um 26 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar. Das Unternehmen verdiente unterm Strich satte 2,5 Milliarden Dollar und damit 29 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit übertraf Google erneut die Erwartungen der Analysten. Der Kurs der Aktie stieg nach Bekanntgabe der Entscheidung am Donnerstagabend nachbörslich um mehr als zwei Prozent.

Das meiste Geld verdient Google weiterhin mit Online-Werbung, vor allem mit der bevorzugten Platzierung der Links zu Werbekunden auf den Trefferlisten einer Internet-Suche. Gut aufgestellt ist das Unternehmen darüber hinaus im Geschäft mit dem mobilen Internet - hier brachte Google das Handy-Betriebssystem Android auf den Weg. Lediglich das Bündnis aus Yahoo! und Microsoft kann Google bei der Internet-Suche in Europa und Amerika noch die Stirn bieten. In China heißt der Gegenspieler Baidu.

Suche nach neuen Geschäftsfeldern

Im Gesamtjahr 2010 verdiente Google unterm Strich 8,5 Milliarden Dollar. Doch Google kann das Geld gar nicht so schnell ausgeben, wie es hereinkommt. In der Kasse liegen mittlerweile 35 Milliarden Dollar. "Wir hatten ein starkes Quartal und ein starkes Jahr", sagte Schmidt. "Der Ausblick ist vielversprechend."

Google stößt mit seinen Milliarden in immer neue Felder vor: Smartphones, Fernsehen, Internet-Telefonie, elektronische Bücher, Musik, Bürosoftware, PC-Betriebssystem oder Internet-Browser sind nur einige Baustellen. Google gerät dabei allerdings auch immer wieder mit Wettbewerbshütern und Datenschützern aneinander, die die Marktmacht des Internetkonzerns fürchten.

In Deutschland hatte besonders der Kartendienst Google Street View für Unruhe gesorgt, bei dem Kamerawagen ganze Straßenzüge abfotografierten - und dabei ganz nebenbei private Daten aus offenen WLAN-Netzen mitschnitten.

Die wahre Gefahr für Google sehen Experten aber im sozialen Netzwerk Facebook mit seinen mehr als 500 Millionen Mitgliedern. Die Nutzer verbringen dort teils Stunden am Tag - ein ideales Umfeld für die Werbeindustrie. Und Facebook wächst rasant. Diesem Rivalen muss sich nun der neue und alte Google-Chef Larry Page stellen. (dpa/tc)