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Google - "War of talents geht in Europa weiter"

27.09.2007
Von pte pte
Der Internetkonzern Google will seinen Personalbestand außerhalb der USA massiv aufstocken. Mehrere Tausend Techniker und IT-Spezialisten sollen eingestellt werden, berichtet die "Financial Times". Demnach soll die Mitarbeiterzahl des Technikteams in der EMEA-Region (Europa, Nahost, Afrika) auf US-Niveau gebracht werden. "Der War of Talents geht in Europa weiter. Google sucht nach den klügsten Köpfen und bringt damit auch ein bisschen europäische Mentalität ins Unternehmen", sagt Ronald Stöferle, Analyst der Erste Bank, im Gespräch mit pressetext. Der Portalbetreiber AOL plant dagegen laut Medienberichten in Europa und den USA Arbeitsplätze abzubauen.

"Mein Ziel ist es, dass das Technikteam für Europa, Nahost und Afrika eines Tages so groß ist wie das in Nordamerika", zitiert die Financial Times Nelson Mattos, Leiter der Entwicklungsabteilung bei Google Europa. Nach eigenen Angaben beschäftigte Google per Ende Juni weltweit 13.786 Mitarbeiter. Rund die Hälfte davon entfällt auf das Technikteam schätzen Branchenkenner. Der Aufbau des Mitarbeiterbestandes solle dem Unternehmen auch beim Aufbau eines europäischeren Images helfen. "Wir werden in Europa nicht korrekt wahrgenommen", so Mattos. Google werde als großer US-Konzern angesehen, der nur hier sei um Geld zu verdienen, die Arbeitsweise des Unternehmens werde jedoch nicht verstanden.

"In erster Linie geht es darum, die besten Talente zu finden und zu binden", so Stöferle zum geplanten Mitarbeiterausbau in Europa. Dies schaffe das Unternehmen in den USA bereits sehr gut, was sich auch regelmäßig in den hohen Platzierungen bei Rankings der besten Arbeitgeber widerspiegelt. Die internationalere Gestaltung des Unternehmens könne langfristig auch zusätzliche Anreize für Werbekunden bieten. Durch den massiven Ausbau des europäischen Personalbestandes könne sich Google zudem besser auf die unterschiedlichen Mentalitäten und Präferenzen am europäischen Markt einstellen, erläutert der Analyst.

Das Fachmagazin Werben & Verkaufen http://www.wuv.de berichtet unterdessen von einem geplanten Jobabbau bei AOL. Demnach sollen zwei Drittel der insgesamt 170 Stellen in der deutschen Zentrale in Hamburg gestrichen werden, heißt es unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Weitere Arbeitsplätze sollen in England und Frankreich abgebaut werden. Geplant sei, das Europa-Geschäft vorwiegend von London aus zu führen. In den USA sollen laut Werben & Verkaufen insgesamt 3.000 Jobs gestrichen werden. AOL hat sich bislang nicht zu den Berichten geäußert. (pte)