Google unterstützt Weltkulturprojekt

23.11.2005
Der Suchmaschinenanbieter Google Inc. hat drei Millionen Dollar gespendet, um eine Initiative der Library of Congress zu unterstützen. Die Nationalbibliothek der USA will mit dem Projekt "World Digital Library" Daten über unterschiedlichste Kulturen, die bislang nur in gedruckter Form oder als Multimedia-Informationen vorliegen, digitalisieren und Nutzern weltweit zur Verfügung stellen.

Die Kongressbibliothek ist die größte Bibliothek der Welt. Mit dem Projekt World Digital Library sollen Quellen von Kulturen überall in der Welt verfügbar gemacht werden. Mit der Initiative "American Initiative" verfolgt die Nationalbibliothek seit 1994 bereits einen ähnlichen Ansatz. Hier konzentrieren sich die Bibliothekare allerdings auf Quellen aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Charakteristikum ist aber auch hier, dass die Informationen häufig nicht in Buchform vorliegen und nicht leicht zugänglich sind. Hierzu gehören etwa Manuskripte des dritten und 16. US-Präsidenten Thomas Jefferson und Abraham Lincoln, die Gettysburg Adress (in Gettysburg fand Anfang Juli 1863 eine der Entscheidungsschlachten des Sezessionskriegs zwischen den Nord- und Südstaaten statt) oder auch Fotos aus dem US-amerikanischen Bürgerkrieg.

In ähnlicher Weise sollen mit dem Projekt World Digital Library auch die Kulturgüter und -quellen von überall in der Welt erschlossen werden. Die Nationalbibliothek sucht für dieses ambitionierte Vorhaben nach Sponsoren und Förderer, deren einer nun Google ist.

Der Suchmaschinenanbieter hat seinerseits bereits vor Monaten eine Initiative gestartet, ganze Bücherbestände von Bibliotheken einzuscannen und der Öffentlichkeit für Recherchen zur Verfügung zu stellen. Dieser Aktion wegen ist Google auch kritisiert worden, zudem sieht sich das Unternehmen mit zwei Klagen konfrontiert. Ihm wird vorgeworfen, die Urheberrechte unter anderem von Autoren zu verletzen.

Die Library of Congress versucht solcherlei juristischen Händeln aus dem Weg zu gehen, indem sie ausschließlich solche Werke digitalisiert, die sich ohnehin im öffentlichen Zugriff befinden oder für die sie explizit die Genehmigung zur Veröffentlichung von den Rechteinhabern besitzt. (jm)