Mit Partnern

Google startet Gründer-Wettbewerb "Gründen Live"

09.06.2015
Deutschland als Wirtschaftsstandort ist auf frische Ideen angewiesen. Google hat nun zusammen mit Partnern wieder seinen Wettbewerb für Gründer ausgerufen. Gesucht werden Ideen, die noch ganz am Anfang stehen.

Google hat gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft am Dienstag den Gründer-Wettbewerb "Gründen Live" ausgerufen. Damit will der Internet-Konzern innovative Ideen für neue Geschäftsmodelle in Deutschland fördern. "Wir wollen Begeisterung fürs Gründen entfachen", sagte Google-Manager Philipp Justus in Berlin. Dabei werden clevere Ideen aus allen gesellschaftlichen Bereichen gesucht, sei es digital, analog, kulturell, sozial, ökologisch oder technisch.

Google und seine Partner reihen sich damit ein in ein bereits sehr breites Angebot für die Förderung von Start-ups in Deutschland. Anders als bei anderen Wettbewerben sollen jedoch hier Köpfe gesucht werden, die ihre Ideen noch nicht so weit ausgestaltet haben und bereits ein Unternehmen gegründet haben. Bis zum 31. September können sich Teilnehmer bewerben. Die 16 besten Teams sollen Ende Oktober unter anderem an einem einwöchigen Crashkurs teilnehmen dürfen.

"Innovationen sind der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung", sagte Günter Faltin, Professor an der Freien Universität Berlin. Ein Drittel der Studenten hätten heute die Gründung eines eigenen Unternehmens auf dem Radar. Gründer bräuchten für ihren oft weiten Weg jedoch gute Konzepte. Das sei heute der Engpass, gar nicht mehr das nötige Kapital.

"Wir wären in Deutschland ohne Innovationsgeist heute nicht dort, wo wir sind", sagte Anders Sund Jensen von Volkswagen, einem der Mitinitiatoren des Wettbewerbs. "Aber Erfolg macht auch müde." Deshalb sehe es auch Volkswagen als wichtig an, Ideen und Impulse zu fördern. "Das ist das, was Deutschland vor mehr als hundert Jahren ausgemacht hat, und dahin müssen wir wieder zurück." Der Autokonzern wolle deshalb "Sparring-Partner" für junge Gründer sein und sein Wissen als internationales Unternehmen zur Verfügung stellen.

Auch der Energie-Riese Eon will sein Know-how weitergeben: "Wir bieten unser großes Netzwerk im Bereich Energie für den Wettbewerb an", sagte Eon-Manager Thorsten Marquardt. Eon sei aber auch an Ideen außerhalb des Energie-Bereichs interessiert. Für den Energie-Sektor solle aber auch ein zusätzlicher Preis ausgelobt werden.

Die Teilnehmer sollen zunächst bis September an einem kostenlosen Training teilnehmen können, das aus Videos, Online-Sessions und Workshops besteht. Von der Stiftung Entrepreneurship gibt es ein modular aufgebautes Video-Tutorial dazu, wie aus einer Idee ein tragfähiges Geschäftskonzept wird. Individuelle Fragen werden von Experten des Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft beantwortet. Schließlich werden am 1. September alle Ideen des Wettbewerbs veröffentlicht. Die Meinung einer Experten-Jury sowie die Reaktionen im Netz sollen in die Wertung einfließen, die am 24. und 25. Oktober bekanntgegeben werden soll. (dpa/tc)