Laut "Wall Street Journal" hat Google zum Auftakt einer "Charm-Offensive" die umstrittene Datenbrille Journalisten und EU-Parlamentsvertretern in Brüssel vorgeführt. Anders als in den USA, wo bereits 8.000 sogenannte "Explorer" und 2.000 Entwickler Google Glass vorab ausprobieren können, gibt es in Europa kein Programm für Testpersonen. Das liegt allerdings vor allem daran, dass die auf amerikanisches Englisch geeichte Spracherkennung von Google Glass noch Probleme hat, Akzente von fremdsprachigen Nutzern zu verstehen.
Der Marktstart von Google Glass wird zunächst in den USA erfolgen. Bürger in Europa gelten als besorgter über den Schutz ihrer Privatsphäre und als zögerlicher beim Annehmen von neuen Technologien als Amerikaner, so dass Google die Datenbrille in Europa wahrscheinlich weniger leicht verkaufen kann als in den USA. Dem Bericht zufolge hat Google, um Sorgen oder Ängste zu beschwichtigen, den ausgewählten Journalisten und Parlamentariern Google Glass weniger als bahnbrechend neues und disruptives Gadget vorgestellt, sondern mehr als eine Art weiterentwickeltes Headset mit Touchpad und Bildschirm.
Google Glass ist schon jetzt eines der bekanntesten Wearable Gadgets, zu denen auch Fitness-Devices oder etwa die jüngst auf der IFA zahlreich vorgestellten Smartwatches gehören. Google Glass wird über Bluetooth mit einem Smartphone verbunden und blendet im Sichtfeld des rechten Auges des Benutzers verschiedene Informationen wie etwa Termine, Wetterdaten oder Navigationshinweise ein. Außerdem kann man damit telefonieren oder Videokonferenzen abhalten oder Fotos und Videos mit der eingebauten 5-Megapixel-Kamera aufnehmen. Bedient wird Google Glass per Sprachbefehle und Wischgesten am Brillenbügel.