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Google senkt Ausgabepreis und -volumen

18.08.2004
Wider Erwarten hat die SEC am gestrigen Dienstag die Genehmigung für Googles IPO noch nicht erteilt. Außerdem musste die Firma Preisspanne und Emissionsvolumen deutlich reduzieren.

Der Weg an die Börse erweist sich für Google als zunehmend steinig: Wider Erwarten hat die US-Börsenaufsicht SEC am gestrigen Dienstag die Genehmigung für den IPO (Initial Public Offering) noch nicht erteilt. Gleichzeitig musste das Unternehmen nun die Preisspanne für die Aktienausgabe und das Emissionsvolumen deutlich reduzieren.

Der Suchmaschinenbetreiber hatte die SEC aufgefordert, die Registrierungsunterlagen bis Dienstag 16 Uhr Ortszeit (22 Uhr MESZ) für gültig zu erklären. Anschließend hätten potenzielle Investoren noch eine Stunde Zeit gehabt, ihre Gebote zu bestätigen oder neue abzugeben, bevor die seit Freitag laufende Aktienauktion endet. Nach der Festlegung des Ausgabepreises und der Zuteilung der Aktien wäre die Aufnahme des Börsenhandels unter dem "GOOG"-Symbol bereits am Mittwoch möglich gewesen. Die US-Börsenaufsicht machte den Plänen aber einen Strich durch die Rechnung. Die von Google eingereichten Registrierungsunterlagen seien bis Arbeitsschluss noch nicht für gültig erklärt worden, teilte SEC-Sprecher John Heine US-Medienberichten zufolge am Dienstagabend mit. Ein Grund wurde nicht genannt, auch Google hüllte sich in Schweigen.

An der Börse wurde spekuliert, dass die SEC nach der vorangegangenen Pannenserie mehr Zeit für die Überprüfung der umfangreichen und mehrfach geänderten Unterlagen benötigt. Möglich sei außerdem, dass die Behörde von Google zusätzliche Informationen angefordert hat.

Google hatte am Montag bekannt gegeben, dass die SEC wegen der Ausgabe von mehr als 23,2 Millionen unregistrierten Aktien sowie von knapp 5,6 Millionen Optionsscheinen an Mitarbeiter und Berater eine informelle Untersuchung aufgenommen habe. Daneben hätten auch Regulierungsbehörden einiger US-Bundesstaaten, darunter das California Department of Corporations, von Google zusätzliche Informationen zu dem Sachverhalt angefordert (Computerwoche.de berichtete). Das Unternehmen aus Mountain View, Kalifornien, hatte Anfang August mitgeteilt, es habe im Zeitraum zwischen September 2001 und Juni 2004 mehr als 23,2 Millionen Aktien sowie knapp 5,6 Millionen Optionsscheine ausgegeben, ohne die Papiere bei der Börsenaufsicht zu registrieren. Google plant nun, die Ausgabe rückgängig zu machen und die Papiere für insgesamt 25,9 Millionen Dollar inklusive Zinsen zurückzukaufen

(Computerwoche.de berichtete).

Wie Google am heutigen Mittwoch auf seiner Internetseite (www.ipo.google.com) mitteilte, wurde die vorläufige Preisspanne der Aktien auf 85 bis 95 Dollar herabgesetzt, ursprünglich hatte die Company einen Wert zwischen 108 und 135 Dollar angepeilt. Als Reaktion hätten die bisherigen Investoren, darunter die Firmengründer Sergey Brin und Larry Page, sowie CEO Eric Schmidt, ihre Ausgabenmenge von 11,6 Millionen auf 5,5 Millionen Aktien reduziert. Der Suchmaschinenbetreiber selbst will jedoch weiterhin rund 14,1 Millionen Anteile verkaufen. (mb)