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Nicht in Deutschland

Google schickt Street-View-Autos wieder auf die Straße

09.07.2010
Google lässt die Kamerawagen für seinen umstrittenen Straßenansichts-Dienst Street View wieder ausrücken - allerdings nicht in Deutschland.

Nach Gesprächen mit den Behörden sollen die Fahrzeuge in der kommenden Woche wieder in Irland, Norwegen, Schweden und Südafrika unterwegs sein, kündigte Google am Freitag in einem Blog-Eintrag an. Weitere Länder sollen mit der Zeit folgen.

Google hatte seine Kamerafahrten weltweit gestoppt, nachdem herauskam, dass sie nebenbei auch Informationen aus WLAN-Netzen von Anwohnern einfingen und speicherten. Google betonte, in den Autos werde es keine Technik oder Software zum Scannen von WLAN-Netzen mehr geben. Der Konzern hatte erklärt, dass die Datenspeicherung Folge eines Software-Fehlers gewesen sei. In Deutschland wird auch schon das Fotografieren von Straßenzügen für Street View oft als Eingriff in die Privatsphäre kritisiert. Die Nachricht, dass auch Daten von Computernutzern auf den Festplatten der Kamerawagen gelandet sind, löste hierzulande besonders heftige Reaktionen aus.

Google hatte Mitte Mai zugegeben, seit dem Jahr 2007 private Daten aus offenen Funknetzen miterfasst zu haben. Die New Yorker Anwaltskanzlei Stroz Friedberg, die im Auftrag des Internet-Konzerns den Vorgang prüfte, betonte in ihrem Bericht, die Anwenderdaten seien nicht analysiert, sondern ohne weitere Verarbeitung auf die Festplatten der Street-View-Autos gespeichert worden. Es habe auch keinen Versuch gegeben, die Verschlüsselung von geschützten WLAN- Stationen auszuhebeln.

Der Internet-Konzern musste die Panne eingestehen, nachdem der Hamburgische Datenschützer Johannes Caspar Google einen ausführlichen Fragenkatalog zu dem umstrittenen WLAN-Scanning übergeben hatte. Caspar besteht darauf, die von Google eingesetzte Software durch eigene Experten überprüfen zu lassen. (dpa/mb)