Bis zu 4000 Eur mit sinnlosen Apps verdient

Google Play Store: Sinnlose Apps für 350 Euro

29.08.2017
Von 
Denise Bergert ist Fotografin und IT-Journalistin aus Chemnitz.
Entwickler Penitax bietet in Googles Play Store Apps für 350 Euro an. Wird diese Software tatsächlich gekauft?
In Google Play Store finden sich auch dreiste Entwickler.
In Google Play Store finden sich auch dreiste Entwickler.
Foto: Google

Zahlreiche Entwickler versuchen in Googles Play Store ihr Glück. Wie viel zahlen Android-Nutzer für eine App? Wie viele Funktionen erwarten sie dafür? Im Falle von Entwickler Penitax macht es den Eindruck, als zahlen Smartphone-Besitzer bis zu 350 Euro für eine App. Dafür bekommen sie dann aber nicht etwa ein vielfältiges Werkzeug, sondern so gut wie gar keine Funktionen. Wie es sein kann, dass diese Apps trotzdem mehrere tausend Downloads zählen, erklärt Spiegel Online in einem aktuellen Bericht.

Der Entwickler greift dabei auf einige Tricks zurück. So werden die Abzocke-Apps in regelmäßigen Abständen kostenlos angeboten. Diese Taktik sorgt zwar für mittelmäßige bis schlechte Bewertungen, treibt jedoch die Download-Zahlen in die Höhe. Das Ergebnis: Wenn die App wieder ihren ursprünglichen Preis von 350 Euro bekommt, denken einige Nutzer möglicherweise, die Software sei ihrGeld wert. Schließlich wurde sie dem Anschein nach ja bereits trotz des horrenden Preises von zahlreichen Nutzern gekauft.

Weil sie den Inhalt der Apps – die beispielsweise nur ein Bild anzeigen oder einen Fidget Spinner simulieren – so sinnfrei finden, fühlen sich einige Nutzer zu einer ironischen Bewertung hingerissen. So vergeben sie im Spaß etwa fünf Sterne und loben den Funktionsumfang der App. Das verzerrt die öffentliche Wahrnehmung der Apps zusätzlich.

Obwohl sie so gut wie keine Inhalte bieten, werden die Penitax-Apps von einigen Nutzern trotzdem für 350 Euro gekauft. Wie der Entwickler gegenüber Spiegel Online bestätigt, habe er allein im vergangenen Monat knapp 4.000 Euro mit der Software verdient. Wie ein Betrüger fühlt er sich dennoch nicht. Die Android-Nutzer wüssten, wofür sie bezahlen, so das Statement des Entwicklers. Dreistigkeit scheint sich also zumindest in diesem Fall auszuzahlen.

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