AWS und Azure dürften folgen

Google läutet neue Runde im Public-Cloud-Preiskampf ein

02.10.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Google senkt die Preise für Rechenleistung und Speicherplatz in seinem "Compute-Engine"-Angebot um rund zehn Prozent.

Das kündigte der für Technical Infrastucture zuständige Senior Vice President Urs Hölzle zunächst auf der Hausmesse Atmosphere Live und im Nachgang auch in verschiedenen Firmenblogs an. Nach den bisherigen Erfahrungen dürfte es nicht lange dauern, bis Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure mit vergleichbaren Preissenkungen kontern, schreibt "GigaOM" dazu und wertet Googles Vorpreschen als einen weiteren Beweis dafür, dass der Internet-Konzern es mit seinem Engagement im Bereich Public Cloud wirklich ernst meint.

Bei der grundlegenden Infrastruktur wie Rechenleistung und Storage geben die drei großen Cloud-Dienstleister regelmäßig technischen Fortschritt (Moore’s Law und dergleichen) sowie Skaleneffekte an ihre Kunden weiter und können sich das auch leisten. Bislang leider weitgehend außen vor bleiben die Kosten für Netzwerk und Datenübertragung - dafür müssen die Provider nämlich selbst auf Dritte wie Level 3 oder NTT zurückgreifen. Google könnte sich in diesem Bereich durch einen weiteren Ausbau des eigenen Glasfasernetzes freilich einen Vorteil verschaffen. Auch Services auf höherem Level wie Datenbanken oder Data Warehouses in der öffentlichen Cloud sind relativ preisstabil, sodass bei steigender Nutzung die Cloud-Rechnung nicht unbedingt merklich sinke, so "GigaOM" weiter.

Den eigentlichen Vorteil von Public Cloud sieht Urs Hölzle aber auch gar nicht im Preis: Developer würden damit produktiver, agiler und effizienter, schreibt der Herr über Googles Infrastruktur. Viele Entwicklerteams verbrächten ohne Cloud 80 Prozent ihrer Zeit mit "fix and fiddle" und könnten nur 20 Prozent tatsächlich nutzen, um neue Produkte oder System zu bauen. Mit Compute Engine und anderen Cloud-Angeboten müsse das nicht länger so sein - eine Firma wie Snapchat zum Beispiel sei damit in der Lage, mit nur einer kleinen Entwickler- und Operations-Mannschaft ein globales Publikum zu adressieren.

»

Es ist wieder soweit! Zum vierten Mal sucht die COMPUTERWOCHE-Redaktion die besten Cloud-Projekte in den Kategorien Software as a Service, Platform as a Service, Infrastructure as a Service und Cloud Enabling Infrastructure.