Neues Aufsichtsratsmitglied

Google ködert ehemaligen Ford-Lenker Mulally

16.07.2014
Google drängt in die Autos. Da trifft es sich bestens, dass der Internetkonzern einen der einflussreichsten und angesehensten Automanager der USA für sich gewinnen konnte.
Der frühere Ford-CEO Alan Mullaly galt als einer der Kandidaten für den Chefposten bei Microsoft.
Der frühere Ford-CEO Alan Mullaly galt als einer der Kandidaten für den Chefposten bei Microsoft.
Foto: Ford Europe

Der langjährige Ford-Chef Alan Mulally hat einen neuen Job beim Internetkonzern Google gefunden. Er wurde in den Verwaltungsrat berufen und soll insbesondere die Geschäftszahlen unter die Lupe nehmen. "Alan bringt einen reichen geschäftlichen und technologischen Erfahrungsschatz mit", erklärte Google-Chef Larry Page am Dienstag am Sitz im kalifornischen Mountain View. Der 68-jährige Mulally war vor einigen Monaten noch als Kandidat für den Chefposten beim Google-Rivalen Microsoft gehandelt worden.

Mulally war von 2001 bis 2006 Chef der Verkehrsflugzeug-Sparte von Boeing, bevor er die Führung des damals angeschlagenen Autobauers Ford übernahm. Er päppelte den Konzern wieder auf, so dass dieser anders als die Rivalen General Motors und Chrysler die Wirtschaftskrise 2009 ohne Insolvenz überstand. Vor wenigen Wochen hörte Mulally an der Ford-Spitze auf.

Für Google ist der Manager besonders wertvoll, weil das Internet zunehmend Einzug ins Auto hält. Zudem ist Google ganz vorne mit dabei bei der Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge: Nach dem Einbau solcher Technik in Modelle von Herstellern wie Toyota und Nissan stellte der Internet-Konzern jüngst den Prototypen eines eigenen Autos vor. Er werde an der Vision des Unternehmens mitarbeiten, erklärte Mulally. Auch seine Boeing-Erfahrung könnte nützlich sein: Google kaufte einen Hersteller großer Drohnen, die für Internet-Zugang aus der Luft sorgen sollen, sowie einen Satelliten-Entwickler.

Der Internet-Konzern habe Mulally einige Monate umworben, schrieb das "Wall Street Journal". Page habe angefangen, sich für den Manager zu interessieren, nachdem er ein Buch über Mulallys Zeit bei Ford gelesen habe. (dpa/mb)