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Geolocation-API

Google Gears verortet sich

25.08.2008
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Google Gears hat in der neuen Version 0.4 eine Reihe neuer APIs (Programmierschnittstellen) erhalten.

Google hat seinem Browser-Plug-in "Gears" eine Geolocation-API spendiert. Mit Gears können Nutzer Web-basierende Applikationen benutzen, wenn sie nicht online sind.

Die neue Programmierschnittstelle erlaubt es Entwicklern, aus Gears Informationen über den Aufenthaltsort des Nutzers abzufragen. Aus Datenschutzgründen wird der Endnutzer dabei jedes Mal per Dialog gefragt, ob er dies zulassen möchte.

Zunächst kann Gears die Verortung anhand nahegelegener Mobilfunkmasten oder eingebauter GPS-Systeme vornehmen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es dann auch auf PCs und mobilen Endgeräten die Koordinaten von Funknetzen (Wi-Fi) erkennen können. Die Anwendung der Geolocation-API ist anfänglich auf ausgewählte mobile Endgeräte unter Windows Mobile beschränkt, zukünftig sollen aber mehr mobile Plattformen unterstützt werden.

Die Geolocation-API ist eine von mehreren Neuerungen in Version 0.4 von Gears. Google hatte die Software im Mai vergangenen Jahres vorgestellt, um das Problem des Offline-Zugangs zu Web-Anwendungen zu lösen.

Online-Anwendungen sind zwar zunehmend populär, weil IT- und Linien-Manager immer häufiger auch SaaS (Software as a Service) in Erwägung ziehen, jedoch ist der Funktionsverlust bei fehlender Internet-Verbindung ein ordentlicher Stolperstein.

Es gibt bereits verschiedene Lösungsansätze, aber Google selbst war bis dato nicht eben schnell bei der Anpassung der hauseigenen Web-Services und -Software an Gears. Bislang unterstützen nur der RSS-Feed-Manager "Google Reader" und "Google Docs" die Browser-Erweiterung.

ZoHo, das eine mit Google Apps konkurrierende Online-Programmsammlung anbietet, verwendet ebenfalls Gears für den Offline-Zugriff. Die Yahoo!-Tochter Zimbra hingegen verwendet eine eigene Lösung namens "Desktop".

Weitere Neuerung in Gears 0.4 sind eine BLOB-API (Binary Large Object) zur Referenzierung beliebiger Binärdaten, eine Erweiterung der Desktop-API sowie die Lokalisierung der Gears-Dialoge in 40 Sprachen.

Eine weitere Neuerung von Google gibt es in der AJAX-APIs. Damit können Web-Applikationen den Aufenthaltsort eines Nutzers anhand seiner IP-Adresse abschätzen.