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Google einigt sich mit belgischer Copiepresse

04.05.2007
Der Urheberrechtsstreit zwischen dem kalifornischen Internet-Konzern Google und dem belgischen Zeitungsverband Copiepresse ist inzwischen deutlich entschärft. Google kann daher wieder Auszüge aus Copiepresse-Blättern in "Google News" verwenden.

Copiepresse, ein Verband französisch- und deutschsprachiger Zeitungsverlage in Belgien, hatte im Februar vor dem EU-Gerichtshof erster Instanz in Brüssel einen Prozess gegen Google gewonnen. Das Gericht kam dabei zu dem Schluss, Google verstoße gegen belgisches Recht, indem es die urheberrechtlich geschützten Artikel der Copiepresse-Mitglieder ohne Erlaubnis oder Bezahlung in seinem Nachrichtensammeldienst anzeige.

Google hatte nach der ersten Klage von Copiepresse im September vergangenen Jahres aufgehört, Copiepresse-Auszüge in Google News anzuzeigen. Belgische Zeitungen in niederländischer Sprache hatten sich der Klage übrigens zu keiner Zeit angeschlossen.

Google kann eigenen Angaben zufolge nun wieder Copiepresse-Schnipsel bei Google News anzeigen. Die Verlage verwendeten nun die Google-Option "noarchive", die erzwinge, dass die jeweiligen Artikel nur direkt auf der Urheber-Website gelesen werden könnten. Gleichzeitig verhindert diese Technik, dass Google ältere Meldungen archiviert. Google erklärte, es habe Copiepresse weder eine Strafe gezahlt noch entrichte für die Veröffentlichung der Links irgendwelche Gebühren wie von Copiepresse verlangt.

Gegen das Urteil vom Februar wollen die Kalifornier weiterhin in die Berufung gehen, wie eine Google-Sprecherin erklärte; außerdem stehe Google weiterhin in Verhandlungen mit dem belgischen Verband, von dem noch keine Stellungnahme vorliegt.

Copiepresse hat neben Google auch dessen Wettbewerber Yahoo! und Microsoft aufgefordert, für die Nutzung der Inhalte seiner Mitglieder auf ihren News-Seiten Erlaubnis einzuholen und zu zahlen. (tc)