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Google beschleunigt Downloads von Web-Seiten

06.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Google hat mit "Web Accelerator" ein Tool freigegeben, das helfen soll, Web-Seiten rascher zu laden. Die Software nutzt die weltweit verteilten Computer des Suchmaschinenbetreibers als globalen Cache. Anfragen von Browsern, die mit Web Accelerator ausgestattet sind, werden von den Caches bedient, die Kopien von Site-Inhalten vorhalten. Dies funktioniert jedoch nicht bei verschlüsselten Inhalten (etwa HTTPS), Downloads von Musikdateien, Firmen oder Streaming-Media.

Näheres zum im Betastadium befindlichen Produkt sowie Installationshinweuse liefert Google auf einer Support-Seite. Eine andere Webpage richtet sich an Webmaster.

Datenschutzexperten wie die Electronic Frontier Foundation melden bereits Bedenken an. Ihrer Meinung nach könnte der neue Google-Dienst auch dazu verwendet werden, auf den Servern eine Fülle an Daten über die Web-Nutzung von Surfern einzusammeln, was unter Umständen deren Privatsphäre verletzen würde. Google teilte mit, man habe keine Pläne, diese Daten zu verwenden. Theoretisch könnte das Unternehmen die Informationen hernehmen, um Internet-Anwender gezielter mit Werbung zu berieseln.

Mit dem kostenlosen Angebot betritt Google das Terrain von Spezialisten wie Akamai. Dieses Unternehmen stellt Site-Betreibern gegen Gebühr ebenfalls Netzdienste zur Verfügung, die das Laden von Inhalten beschleunigen sollen. Die Offerte beruht auf speziellen Cache-Servern und einem ausgefeilten Algorithmus: Anwender werden dabei von den ihnen am nächsten liegenden Rechnern im "Content Delivery Network" bedient. Akamai hatte unlängst mit "Web Application Accelerator" einen neuen Service zum Beschleunigen von Web-basirenden Applikationen vorgestellt und so das bisherige Dienstleistungsangebot erweitert. (fn)