Optimistische Prognosen

Goldrausch im E-Book-Land

21.08.2009
Von pte pte
E-Books und entsprechende Lesegeräte werden zunehmend zum attraktiven Geschäft. Nach Amazon und Sony streben immer mehr Firmen in den Markt.

Nachdem Amazon und Sony bislang die namhaften Größen auf dem E-Book-Markt waren, will nun gleich eine Reihe weiterer großer Hersteller mit Inhalten und Lesegeräten an den Start gehen. Bis 2013 erwarten Analysten des Unternehmens In-Stat enormes Wachstum in diesem Bereich. Wurde 2008 weltweit nur rund eine Millionen Endgeräte verkauft, erwartet man für 2013 rund 28 Millionen verkaufte E-Book-Reader.

Die vermeintlich rosigen Marktaussichten rufen nun Firmen aus den verschiedensten Sparten auf den Plan. So hat etwa der Elektronikriese Samsung kürzlich mit dem SNE-50K seinen ersten E-Book-Reader auf den koreanischen Markt gebracht. Weltweit soll das Gerät erst nächstes Jahr verfügbar sein. Doch nicht nur Elektronikkonzerne wollen ihren Anteil am E-Book-Kuchen sichern. Kürzlich sorgte auch der Verlag Barnes and Noble mit der Ankündigung eines neuen Readers für Aufsehen. Nun planen auch noch die US-Medienkonzerne Hearst Corp und News Corp, ihr Engagement im boomenden E-Book-Markt zu forcieren. Hearst will auch mit einem eigenen Endgerät aufwarten.

Vielversprechend ist der trotz Wirtschaftskrise wachsende Markt vor allem auch für Zulieferer. Die Schätzung von 28,4 Millionen verkauften Endgeräten im Jahr 2013 übertrifft sogar die Erwartungen für den ebenfalls boomenden Netbook-Markt. Die in den nächsten Jahren durch In-Stat prognostizierte Steigerung der Verkaufszahlen wird also auch Zulieferern von Nutzen sein. Display-Produzenten, Halbleiterproduzenten und weitere Elektronik-Zulieferer erwarten ein profitables Geschäft mit den Endgeräten. "Letzten Endes ist es nun ein echter Markt geworden. Es ist an der Zeit, zu zeigen was wir daraus machen können", sagt Yasunori Yata, Sprecher des japanischen Elektronikkonzerns Sharp gegenüber dem Nachrichtenportal Tech-On.

Pioniere im E-Book-Bereich waren besonders Amazon und Sony. Amazon hatte schon früh Erfolg mit dem Lesegerät Kindle. Bereits bei der Markteinführung im November 2007 bot der Online-Buchhändler 90.000 Bücher für das Endgerät an, mittlerweile stehen rund 275.000 Titel zur Auswahl. Der gegenüber gedruckten Neuerscheinungen zum Preis von 25 Dollar zwischen 50 und 70 Prozent günstigere Preis für digitale Bücher und die integrierte Internetanbindung, die das schnelle Herunterladen der Lektüre ermöglicht, trugen ihr übriges dazu bei, das Gerät zum Kassenschlager zu machen. "Amazon und der Mobilfunkprovider Sprint betreiben ein einfach zu benutzendes Vertriebssystem, das essenziell für die Akzeptanz der neuen Technologie bei den Kunden ist", sagt In-Stat-Analystin Stephanie Ethier.

Ein ähnliches Erfolgsrezept wie Amazon wandte auch Sony an. Zum Start des ersten Sony-E-Book-Lesegerätes in den USA im Jahr 2006 waren 10.000 Bücher verfügbar. Mittlerweile hat Sony 100.000 kostenpflichtige Titel im hauseigenen E-Book-Store. Zusätzlich konnte der japanische Elektronikgigant durch einen Deal mit Google seinem Katalog nochmals eine halbe Million Werke hinzufügen, die aufgrund ihres Alters nicht mehr urheberrechtlich geschützt sind. Noch 2009 dürfte Sony auch ein Lesegerät mit Internetanbindung auf den Markt bringen. Überhaupt, so die Analysten von In-Stat, müssen sich neu im E-Book-Segment tätige Firmen dreier wesentlicher Erfolgskriterien klar sein. Neben angenehm zu benutzenden Lesegeräten braucht es vor allem auch ein reichhaltiges Lektüreangebot und die Anbindung des Lesegerätes an das Internet, um für Kundenzufriedenheit zu sorgen. (pte)