Godesys bietet ERP-on-Demand an

22.11.2006
Der Mainzer Anbieter steigt in ein Geschäft ein, in dem sich SAP und Co. plagen.

Der IT-Dienstleister Esacom GmbH, seit Sommer dieses Jahres Partner von Godesys, offeriert seinen Kunden eine Enterprise-Ressource-Planning-Lösung (ERP) im Hosting-Verfahren. Dabei können Firmen die "SO:Business"-Software der Firma Godesys entweder im ASP-Modus betreiben oder als Mietanwendung beziehen. Der Hosting-Anbieter macht die Lösung über einen Virtual-Private-Network-Tunnel (VPN) beziehungsweise via Citrix beim Anwender verfügbar. Alternativ lassen sich die entsprechenden Systeme auch In-House installieren, wobei der Dienstleister die Applikation betreibt.

Diverse Abrechnungsmodi

Die Kosten für das ERP-Hosting variieren je nach Berechnungsgrundlage. Dabei gibt es verschiedene Spielarten, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Herstellers. Demnach richte sich die Nutzungsgebühr nach Anzahl der eingesetzten Module und Komponenten beziehungsweise nach der Anzahl der Nutzer, der installierten Arbeitsplätze oder dem Nutzungsgrad bestimmter Funktionen.

Das ERP-Hosting sei eine komfortable Lösung für Unternehmen, die selbst keine IT-Infrastruktur schaffen möchten, wirbt Esacom-Geschäftsführer Klaus Ebeling für das jüngste Angebot. Zudem komme das Hosting-Konzept den Bedürfnissen des Mittelstandes entgegen. Allerdings tut sich so mancher Anbieter nach wie vor schwer mit Software-as-a-Servcie-Angeboten (SaaS). SAP versteht sein CRM-on-Demand-Angebot als zügig zu realisierende Einstiegslösung. Langfristig sollen die Anwender jedoch auf eine On-Premise-Lösung umsteigen. Offenbar fürchten die badischen Softwerker, ihr einträgliches Lizenzgeschäft zu torpedieren. SAP hat nach langem Zögern erst im Frühjahr dieses Jahres seinen Einstieg in das On-demand-Geschäft verkündet. Der Erfolg ist bislang schwer abzuschätzen. Außer zwei Referenzkunden schweigen die Walldorfer beharrlich über die Nutzerzahlen ihrer On-demand-Lösung.

Ein Problem ist sicher die Skepsis der Anwender, Lösungen und Daten außer Haus zu geben. Damit haben selbst On-demand-Pioniere wie Salesforce.com zu kämpfen. Während die Geschäfte in den USA boomen, bleiben die Steigerungsraten in Europa und speziell in Deutschland unter dem Durchschnitt. (ba)